PEI früher als sonst

Grippeimpfstoffe: 7 Millionen Dosen freigegeben APOTHEKE ADHOC, 19.08.2021 12:36 Uhr

Eine Woche Vorsprung: Das PEI hat bereits mehr als 7 Millionen Dosen Grippeimpfstoff freigegeben. Foto: Paul-Ehrlich-Institut
Berlin - 

Die Auslieferung der Grippeimpfstoffe hat bereits begonnen, das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bereits mehr als 7 Millionen Dosen freigegeben.

Die ersten Impfdosen wurden in KW 31 freigegeben, rund 4,8 Millionen waren es bis 8. August. In der vergangenen Woche folgten weitere 2,5 Millionen Dosen, sodass bis Ende KW 32 (15. August) insgesamt 7,3 Millionen Dosen freigegeben wurden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden die ersten Dosen zwar ebenfalls in KW 31 freigegeben, doch erst zwei Wochen später waren es größere Mengen und die Zahl stieg von rund 3 auf rund 12 Millionen Dosen. Legt man nicht die KW zugrunde, sondern das jeweilige Datum, reduziert sich der Vorsprung in diesem Jahr auf eine Woche.

In den Apotheken startet aktuell die Auslieferung der Grippeimpfstoffe für 2021/2022. Den Anfang machte Sequirus: Bereits seit vergangener Woche wird der adjuvantierte Grippeimpfstoff Fluad Tetra in die Apotheken geschafft. Dieser ist speziell für ältere Personen ab 65 Jahren indiziert und in der aktuellen Saison erstmals im deutschen Markt erhältlich. Flucelvax Tetra – ein zellkulturbasierter Impfstoff – und Afluria Tetra sollen bald folgen.

Mylan hat gestern mit der Belieferung der Apotheken begonnen: Influvac Tetra und Xanaflu Tetra dürften also in den kommenden Tagen ankommen. Auch der Großhandel wurde mit Ware bevorratet. Beide Grippeimpfstoffe sind in dieser Saison erstmals auch für Kinder ab sechs Monaten zugelassen.

Sanofi steht mit Vaxigrip Tetra und dem Hochdosis-Impfstoff Efluelda ebenfalls in den Startlöchern. Im September soll die Auslieferung beginnen. GlaxoSmithKline (GSK) will Influsplit Tetra ab Mitte September liefern.

Risikogruppen und Impfquoten

Der nationale Impfplan strebt eine Influenza-Impfquote von mehr als 75 Prozent bei der über 60-Jährigen und in den Risikogruppen an. In den vergangenen Jahren wurde diese jedoch nicht erreicht: Bei Personen im Alter ab 18 Jahren mit Grunderkrankungen – die eine Indikation für die Influenzaimpfung darstellen – lagen die Impfquoten bundesweit lediglich bei rund 30 Prozent.

Die Impfung wird in Deutschland unter anderem für Personen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Trimenon sowie Personen ab einem Alter von sechs Monaten mit chronischen Grundkrankheiten empfohlen. Wichtig sei es, auch Kinder zu berücksichtigen: Denn rund 25 Prozent der Grippeinfektionen betreffen Kinder bis 15 Jahre. Durch die Verfügbarkeit von quadrivalenten Influenza-Impfstoffen für Kinder ab 6 Monaten kann das Ansteckungs- und Weitergaberisiko für Kinder deutlich reduziert werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Grippeschutzimpfung grundsätzlich für Kinder von sechs bis 24 Monaten.