Mangel an der Wurzel bekämpfen

Erblich bedingter Haarausfall: Nährstoffe können helfen Cynthia Möthrath, 16.04.2021 14:08 Uhr

Eine Mikronährstoffkombination aus Panthothensäure, L-Cystin und Biotin – wie sie in Priorin Kapseln enthalten ist – kann einen Mangel an der Haarwurzel ausgleichen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Wenn das Haar dünner und lichter wird, kann das extrem belastend sein. Häufig kommt der Prozess schleichend – wie etwa beim erblich bedingten Haarausfall, von dem viele Frauen betroffen sind. Die genauen Ursachen scheinen in einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Faktoren zu liegen. Eine Studie konnte nun erstmals nachweisen, dass es direkt an der Haarwurzel zu einer Mangelversorgung kommt, die durch gezielte Nährstoffzufuhr ausgeglichen werden kann.

Beim erblich bedingten Haarausfall – häufig auch als androgenetische Alopezie (AGA) bezeichnet – tritt eine mangelhafte Vaskularisierung auf, welche dazu führt, dass ein Nährstoffdefizit an den Haarwurzeln entsteht. Die Haarwurzeln „verhungern“ regelrecht. Das zeigen aktuelle Daten der „Survivor-Studie“, die im Rahmen der 51. Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft vorgestellt wurden. In der Studie wurden zudem die Effekte der Mikronährstoffkombination von Priorin Kapseln (Bayer) untersucht. Demnach kann der gezielte Einsatz helfen, um einem Nährstoffmangel und dem damit verbundenen Haarausfall entgegenzuwirken.

Hormontherapie oft nicht zielführend

Oft wird dem Haarverlust eine Hormonstörung zugrunde gelegt. „Allerdings ist eine Hormontherapie bei Frauen kaum wirksam“, erklärt Professor Dr. Ehrhardt Proksch vom Universitäts-Hautklinik Kiel. „Die Forschungsergebnisse zeigen aber, dass diese unterversorgten Haarwurzeln in der Lage sind, Mikronährstoffe wie Pantothensäure und L-Cystin aufzunehmen“, erläutert Dr. Marta Bertolini, Leiterin der Survivor-Studie. Die Daten würden somit den Einsatz von Mikronährstoffpräparaten mit diesen Inhaltsstoffen zur erweiterten Behandlung bei anlagebedingtem Haarausfall unterstützen.

Mittels Immunfluoreszenzmikroskopie konnte in der Studie gezeigt werden, dass ein bestimmter Faktor mit der Bezeichnung VEGF in geringerer Menge vorliegt. Dieser ist wichtig für die Bildung neuer Blutgefäße. Durch die verminderte Vaskularisierung entsteht folglich ein Nährstoffmangel, der zu den klassischen Symptomen führt: Das Haar wird insgesamt dünner, besonders im Scheitelbereich kommt es zum Haarverlust, sodass die Kopfhaut deutlich sichtbar wird. In Deutschland ist der erblich bedingte Haarausfall ist die häufigste Alopezie-Form bei Frauen.

Mikronährstoffe erreichen die Wurzel

In einem weiteren Schritt wurde untersucht, ob verschiedene Mikronährstoffe die Haarwurzeln überhaupt erreichen: Dazu wurden die Haare in eine konzentrierte Nährflüssigkeit mit Panthothensäure, L-Cystin und Biotin gelegt. Es konnte gezeigt werden, dass die in Priorin enthaltenen Mikronährstoffe die verkümmerten Haarwurzeln entsprechend versorgen können.

„Die Daten der Survivor-Studie schaffen eine wichtige Basis zum besseren Verständnis der grundlegenden Prozesse an Haarfollikeln bei AGA. Dies ist essentiell, um den Einfluss von Mikronährstoffen bei AGA besser zu verstehen“, meint Professorin Dr. med. Annika Vogt, Leiterin des Haarkompetenzzentrums der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Berlin.

Priorin Kapseln haben den Status „food for special medical purposes“ (FSMP) und gelten damit als Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät) und nicht als Nahrungsergänzungsmittel. Die Wirkung muss daher wissenschaftlich belegt sein. Der Hersteller empfiehlt in den ersten drei Monaten jeweils zwei Kapseln morgens und eine Kapsel abends einzunehmen. Danach soll auf eine Kapsel täglich reduziert werden.