Rote-Hand-Brief

Eligard: Medikationsfehler durch Überdrehen APOTHEKE ADHOC, 14.12.2017 18:25 Uhr

Medikationsfehler bei Eligard: Bricht der Nadelansatz durch überdrehen der Sicherheitsnadel, kann das Arzneimittel auslaufen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Zahlreiche Berichte über Medikationsfehler sind eingegangen: Astellas berichtet in einem Rote-Hand-Brief über die Folgen durch ein Überdrehen der Sicherheitsnadel von Eligard (Leuprorelinacetat).

Eligard wird zur Behandlung des hormonabhängigen, fortgeschrittenen Prostatakarzinoms sowie in Kombination mit Radiochemotherapie zur Behandlung des lokalisierten Hochrisiko- und lokal fortgeschrittenen hormonabhängigen Prostatakarzinoms angewendet. Das Arzneimittel ist in unterschiedlichen Dosierungen als 1-, 3- und 6-Monatsdepotformulierung im Handel.

Seit 2013 wurde in der EU eine Sicherheitsnadel für das Arzneimittel eingeführt. Seitdem wurden 295 Meldungen über Medikationsfehler im Zusammenhang mit einem Flüssigkeitsaustritt an der Nadel dokumentiert. Ursache ist das Überdrehen der Sicherheitsnadel. Im Gegensatz zur früheren Nadel muss die Sicherheitsnadel durch eine Vierteldrehung im Uhrzeigersinn vorsichtig an der Spritze befestigt werden. Wird die Nadel vollständig in die Luer-Lock-Verbindung gedreht, kann der Nadelansatz brechen und das Arzneimittel auslaufen. Somit kann es zu einer unvollständigen Injektion von Eligard kommen.

Bricht der Nadelansatz oder ist beschädigt, darf die Sicherheitsnadel nicht ersetzt und Eligard nicht verwendet werden. Das Arzneimittel muss vollständig entsorgt werden. Wird eine fehlerhafte Handhabung vermutet, sollte der Testosteronspiegel kontrolliert werden. Die Produktinformationen werden entsprechend aktualisiert.