Monoklonaler Antikörper

Dupilumab gegen atopische Dermatitis Nadine Tröbitscher, 11.12.2017 13:02 Uhr

Monoklonaler Antikörper gegen atopische Dermatitis: Dupilumab wird als subkutane Injektion verabreicht. Foto: Bernd Untiedt / Wikipedia CC BY SA 3.0
Berlin - 

Monoklonaler Antikörper gegen atopische Dermatitis: Die Sanofi-Tochter Genzyme hat zum Dezember Dupixent (Dupilumab) auf den Markt gebracht. Bereits im März wurde das Arzneimittel von der US-Arzneimittelbehörde (FDA) zugelassen.

Dupilumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper mit entzündungshemmenden und selektiv immunsuppressiven Eigenschaften. Der Arzneistoff soll die überaktive Signalübertragung der Interleukine IL-4 und IL-13 spezifisch hemmen, indem er an die Alpha-Untereinheiten der Rezeptoren bindet. Die Zytokine spielen bei der Entstehung der atopischen Dermatitis eine Schlüsselrolle. Ist der Signalweg unterbrochen, können Entzündungen gemindert werden.

Dupixent ist als Injektionslösung in einer Fertigspritze zu 300 mg für die Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen, auf dem Markt.

Zu Beginn der Behandlung erhalten die Patienten eine Anfangsdosis von 600 mg – verteilt auf zwei Injektionen zu je 300 mg, gefolgt von 300 mg alle zwei Wochen. Injiziert wird subkutan in den Oberschenkel oder das Abdomen. Bei jeder Injektion ist eine andere Einstichstelle zu wählen. Eine Kombination mit topischen Glucocorticoiden ist möglich. Während der Therapie können Nebenwirkungen wie Lidrand- und Bindehautentzündung, Herpes-simplex-Infektionen oder lokale Reaktionen an der Einstichstelle auftreten. Sprechen die Betroffenen nach 16 Behandlungswochen nicht auf das Arzneimittel an, ist ein Therapieende in Betracht zu ziehen.

Die Zulassungsempfehlung basiert auf Ergebnissen des Studienprogrammes Liberty, das die Studien Solo1, Solo2, Solo-Continue, Chronos und Café einschließt. Insgesamt nahmen etwa 3000 Probanden mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis teil. Die placebokontrollierten Phase-III-Studien konnte das Erreichen der primären Endpunkte Haut-Clearing, Juckreiz, Lebensqualität und psychische Gesundheit bestätigen. Für die Parameter wurde eine signifikante Besserung belegt.

Die atopische Dermatitis oder auch Neurodermitis ist eine nicht-ansteckende, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, deren Ursache nicht vollständig geklärt ist. Im Krankheitsverlauf können in Schüben gerötete, raue, trockene oder nässende, schuppende Hautstellen auftreten, die von einem Juckreiz begleitet werden. Es können unterschiedliche Körperstellen betroffen sein.

Bei Kindern tritt die atopische Dermatitis mit einer Häufigkeit von etwa 10 bis 20 Prozent schon im Säuglingsalter auf und ist somit die häufigste chronische Hauterkrankung. Vermutet werden unterschiedliche Ursachen wie genetische Disposition, Allergien, Reizstoffe wie Textilien oder Chemikalien, Nahrungsmittel, Medikamente oder auch Stress.