Adrenalin-Pen

Blockade bei Emerade: Reserve-Pen ist Pflicht

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Berlin -

Sommerzeit ist Wespenzeit: Im Falle eines anaphylaktischen Schocks muss es schnell gehen. Der Epinephrin-haltige Pen Emerade kann lebensrettend sein. Aktuell informiert der Hersteller Dr. Gerhard Mann jedoch über eine Blockade beim Notfallpen.

Emerade ist als Injektionslösung zu 150, 300 und 500 µg im Einzel- oder Doppelpack erhältlich. Das Arzneimittel ist zur Notfallbehandlung schwerer akuter allergischer Reaktionen zugelassen. Diese können beispielsweise durch Nahrungs- oder Arzneimittel, Insektenbisse oder -stiche sowie andere Allergen verursachte werden. Möglich ist auch eine anwendungsbedingte idiopathische Anaphylaxie. Betroffene dosieren entsprechend Körpergewicht. Empfohlen werden 5 bis 10 µg/kg KG.

Allergiker sollten gemäß Gebrauchsinformation stets zwei Notfallpens bei sich führen. Dies sei nötig, falls eine alleinige Injektion nicht ausreiche. Denn treten nach 5 bis 15 Minuten keine Besserungen oder gar eine Verschlechterung der Symptome auf, kann eine zweite Injektion in die Außenseite des Oberschenkels erfolgen.

Dr. Mann informiert im Auftrag des Zulassungsinhabers PharmaSwiss über sehr seltene Fälle einer Blockade, die beim manuellen Entleeren im Rahmen von Stabilitätsuntersuchungen aufgetreten ist. Betroffen seien alle Chargen. Aus diesem Grund sollten Patienten ab sofort schon aus diesem Grund stets zwei Pens bei sich tragen. Eine Blockade sei mit potentiell lebensbedrohlichen Folgen verbunden.

Apotheker werden gebeten, Patienten über das mögliche Risiko zu informieren und darauf hinzuweisen, dass die Betroffen stets zwei Adrenalin-Pens bei sich tragen sollen. Ein Rote-Hand-Brief folgt in Kürze. Außerdem würden Parallelimporteure informiert.

In den letzten Monaten waren Allergiker von einem Lieferengpass bei Fastjekt (Epinephrin, Meda) betroffen. Inzwischen wird jedoch wieder Ware ausgeliefert. Die Ursache für den Engpass lag bei Pfizer. Der Konzern ist als Lohnhersteller für Meda tätig und ebenfalls von Zulieferern abhängig. „Die Lieferbarkeit von Fastjekt 300 μg hängt von der Zulieferung bestimmter Komponenten durch Drittanbieter ab“, erklärte Pfizer. Zudem hätten Prozessänderungen die Kapazität vorübergehend begrenzt.

Fastjekt kämpfte vor etwa einem Jahr ebenfalls mit Problemen. Wegen einem Defekt des Autoinjektors war ein erhöhter Kraftaufwand zum Auslösen erforderlich oder die Aktivierung gänzlich unmöglich. Als Quelle des Problems konnte eine Lieferkomponente identifiziert werden. Doch das Problem ist längst Geschichte.

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