Risikobewertung

Erklärvideo zu Pyrrolizidinalkaloiden

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Berlin -

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wird multimedial: Ab sofort können sich Verbraucher und Fachkreise anhand von Videos über aktuelle Themen zur Produkt- und Chemikaliensicherheit informieren. Unter dem Titel „100 Sekunden BfR“ erläutern Experten in kurzen Filmen die wichtigsten Fakten zu Themen, über die die Bevölkerung informiert werden sollte. Mit dem Thema „Pyrrolizidinalkaloide“ ist das erste Video jetzt online gegangen.

Das BfR beschäftigt sich intensiv mit Themen aus der Lebensmittel-, Produkt- und Chemikaliensicherheit. In vielen Medien werde aber nur wenig reflektiert mit Themen wie Weichmachern, E-Zigaretten oder Nanotechnologie umgegangen. „Unsere Umfragen zeigen, dass bestimmte Informationen zu gesundheitlichen Risiken in der Bevölkerung nicht ausreichend bekannt sind“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Deshalb haben wir ein Online-Format entwickelt, das die Menschen schnell und direkt anspricht.“

Den Auftakt macht nun ein Video zu Pyrrolizidinalkaloiden in Tee und Honig. Die Naturstoffe können in hoher Konzentration die Leber und die Lunge schädigen. In Tierversuchen zeigten die Stoffe außerdem erbgutverändernde und krebsauslösende Wirkungen. Aus diesem Grund wird oft davor gewarnt, größere Mengen Tee zu sich zu nehmen, in dem die Naturstoffe vermutet werden.

Messungen hätten ergeben, dass in Tees und Honig teilweise höhere Gehalte der Alkaloide enthalten seien, erfährt man im Video. Dies sei aber keine akute Gefahr für die Verbraucher in Deutschland. Bei dem Verzehr von Honig oder Kräutertee- und Teeaufgüssen sei die Dosis der enthaltenen Pyrrolizidine zu gering, um eine Schädigung hervorzurufen, so die Experten.

Eine Aufforderung an die Lebensmittelhersteller und Verbraucher gibt es trotzdem: Es solle regelmäßig geprüft werden, ob die allgemein gültigen Regeln der Guten Landwirtschaftlichen Praxis (GLP) und der Guten Produktionspraxis (GPP) eingehalten würden, so das BfR.

Personen, die überwiegend Tee zur Flüssigkeitszufuhr verwenden, sollten diese mit anderen Getränken wie Wasser oder Fruchtsäften abwechseln. Besonders gelte das für Kinder sowie Schwangere und Stillende.

Pyrrolizidinalkaloide sind natürliche Pflanzeninhaltsstoffe, die in mehr als 6000 Pflanzen vorkommen. Dazu gehören unter anderem Jakobskreuzkraut, Greiskraut und Natternkopf sowie andere Borretschgewächse, Korbblütler und Hülsenfrüchtler. Die Stoffe werden zur Abwehr von Fraßfeinden genutzt. Wenn die Blätter von Tee oder Kräutertee bei der Ernte mit diesen Pflanzenteilen kontaminiert werden, können auch Tees belastet werden. Bienen, die Pflanzen mit dem Alkaloid anfliegen, geben die Stoffe in den Honig ab.

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