Glukose-Monitoring

Ascensia und POCTech schließen weltweite Partnerschaft

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Berlin -

2017 gab es weltweit laut Zahlen von Statista etwa 425 Millionen Diabetiker – Tendenz steigend. Prognosen zur Folge sollen es im Jahr 2045 etwa 629 Millionen sein. Mit einer weltweiten Partnerschaft bündeln Ascensia Diabetes Care und POCTech ihr Know-how für ein verbessertes kontinuierliches Glucose-Monitoring (CGM).

Ascensia Diabetes Care ist 2016 durch den Verkauf von Bayer Diabetes Care an PHC Holdings Ltd entstanden. Kern des Portfolios sind die Contour Next Blutzuckermesssysteme. POCTech, mit Sitz in der chinesischen Provinz Zhejiang in der etwa drei Millionen Einwohnerstadt Huzhou, ist Entwickler und Hersteller von Systemen zum CGM. Ascensia ist ab sofort exklusiver Vertriebspartner des Unternehmens in zunächst 13 ausgewählten Märkten.

Mit der Partnerschaft schließt POCTech die Lücke in vorerst 13 Ländern, in denen das Unternehmen zuvor keine Vertriebspartner hatte. Ascensia hält zudem in anderen Ländern das Erstverwertungsrecht für Vertriebsrechte. Im Rahmen der Vereinbarung wird Ascensia eine neue Version des aktuellen CGM-Sytems des chinesischen Partners vermarkten. Der Vertriebsstart ist auf die zweite Jahreshälfte 2019 terminiert.

Die Unternehmen haben außerdem eine Entwicklungsvereinbarung geschlossen, die den Weg für einen gemeinsamen Entwicklungsprozess von CGM-Sytemen der nächsten Generation ebnet. POCTech spricht zudem in puncto Zusammenarbeit von einem Meilenstein für das Unternehmen. Denn diese ermögliche POCTech auch eine Annäherung an den weltweiten Markt.

Beim CGM wird der Glucosegehalt in der interstitiellen Flüssigkeit des Unterhautfettgewebes kontinuierlich in Zeitabständen an sieben Tagen die Woche über 24 Stunden gemessen. Die Patienten tragen dazu einen Sensor an Bauch oder Oberarm, der in der Regel alle fünf bis sieben Tage ausgetauscht wird. Setzt medizinisches Fachpersonal den Sensor unter die Haut, kann dieser dort bis zu sechs Monate verweilen. Die gemessenen Daten werden an ein Empfangsgerät oder eine App weitergeleitet. Dies ermöglicht den Patienten die Blutzuckerwerte jederzeit im Blick zu haben, Schwankungen zu sehen ohne selbst eine Messung vorzunehmen.

Die Systeme können außerdem eine Warnfunktion haben – dies trifft nicht auf alle Systeme zu – , die beispielsweise bei einer Unterzuckerung Alarm gibt. Das Risiko von Hyper- oder Hypoglykämien kann verringert werden. Seit 2016 gehören die CGM-Systeme zum Leistungskatalog der Kassen, allerdings müssen die Patienten einige Anforderungen erfüllen. Roche Diabetes Care hat mit Eversence XL ein CGM-System auf dem Markt.

Eine andere Möglichkeit der kontinuierlichen Messung ist das Flash Glucose Monitoring (FGM), das nach demselben Prinzip wie CGM arbeitet. Ein Beispiel ist das Freestyle Libre-Sytem. Auch hier misst ein Sensor den Glukosewert in der Gewebeflüssigkeit des Unterhautfettgewebes. Der wesentliche Unterschied allerdings: Bei FGM werden keine Werte an ein Empfangsgerät gesendet. Um den aktuellen Glukosewert zu erfahren, fährt man mit einem Smartphone oder einem anderen Auslesegerät über den Sensor und scannt den Wert. Dementsprechend besitzen FGM-Systeme auch keine intelligenten Alarmfunktionen.

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