Brexit

Amsterdam bewirbt sich um EMA dpa/ APOTHEKE ADHOC, 21.04.2017 08:55 Uhr

Berlin - 

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) soll ihren Sitz nach dem Wunsch der Niederlande von London nach Amsterdam verlagern. Dieser Umzug biete sich nach dem Brexit an, schlägt die niederländische Regierung in einem Brief an die EU-Kommission und den Europäischen Rat vor. Aufgabe der EMA, für die rund 900 Mitarbeiter tätig sind, ist die Zulassung von Medikamenten für den europäischen Markt. Nach dem Brexit wird mit einem Wegzug europäischer Institutionen aus Großbritannien gerechnet. Auch andere EU-Staaten haben Interesse an dem Sitz der EMA gezeigt.

Auch in Deutschland hoffen zum Beispiel Berlin, Bonn oder Hannover künftig Sitz der EMA zu sein. Nach dem Willen der Bundesregierung soll sich Bonn als neuer Standort bewerben. „Alles läuft auf Bonn hinaus“, zitierte die „Welt am Sonntag“ kürzlich Regierungskreise.

Der Standort Bonn wird von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und der Berlin/Bonn-Beauftragten der Regierung, Bauministerin Barbara Hendricks (SPD), favorisiert. Beide Minister stammen aus Nordrhein-Westfalen, wo am 14. Mai ein neuer Landtag gewählt wird. Für Bonn spricht, dass hier mit Bundesgesundheitsministerium und Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereits allerhand Kompetenz angesiedelt ist.

Ob Deutschland allerdings überhaupt den Zuschlag bekommt, ist fraglich. Die Zahl der Mitbewerber ist groß. Zudem will sich die Bundesregierung auch um den Sitz der der Bankenaufsicht bewerben. Letztere soll in Frankfurt angesiedelt werden. Regierungsintern gelte der Zuschlag zugunsten „maximal einer EU-Behörde“ als realistisch, schreibt die „Welt am Sonntag“.