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Ampicillin/Sulbactam: Lieferbar mit Einschränkung APOTHEKE ADHOC, 22.12.2015 15:19 Uhr

Berlin - 

Als das Antibiotikum Ampicillin/Sulbactam im Herbst nicht lieferbar war, schlugen die Krankenhausapotheken Alarm. Nun will Ratiopharm die Kombinationen 1000/500 mg und 2000/1000 mg, jeweils 5 Durchstechflaschen, wieder auf den Markt bringen. Wegen Herstellungsproblemen war die Produktion eingestellt worden. Ganz behoben sind die Probleme nicht, trotzdem ist das Produkt wieder auf dem Markt.

In Absprache mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und dem Regierungspräsidium Tübingen gebe man das Arzneimittel wieder frei, teilte der Hersteller in einem Rote-Hand-Brief mit. „Um die Verknappung dieses Arzneimittels zu beenden, wird die Belieferung des deutschen Marktes wieder aufgenommen.“ Bei der Herstellung waren sichtbare Partikel in der Lösung entdeckt worden.

Bei der Anwendung sei daher unbedingt zu beachten, dass bei der Applikation des Produkts ein Partikelfilter ≤ 15 µm verwendet werden müsse, so Ratiopharm. Handelsübliche Infusionsbestecke enthielten Filter mit entsprechender Porengröße. Sowohl die Vials als auch die Faltschachteln des Produktes werden jeweils mit entsprechenden roten Hinweisaufklebern versehen.

Bereits im August hatten die Klinikapotheker Alarm geschlagen. Es fehlte an Ampicillin sowie Ampicillin/Sulbactam und Amoxicillin sowie Amoxicillin/Clavulansäure. „Manche Klinikapotheken müssen vorhandene Reserven streng rationieren, während andere noch ausliefern, aber nur noch sehr kurze Zeit lieferfähig sind“, erläuterte Dr. Matthias Fellhauer vom Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA).

Ampicillin komme nur bei ausgewählten Erkrankungen zum Einsatz, eigne sich aber in Kombination mit Sulbactam speziell für Haut- und Weichteilinfektionen, Wundinfektionen, bestimmte Formen der Lungenentzündung und Infektionen im Kopf- und Halsbereich. „Neben dem günstigen Wirkspektrum ist das Präparat vergleichsweise arm an Nebenwirkungen und gehört deshalb zu den häufig verordneten intravenösen Antibiotika im stationären Bereich“, erklärte Professor Dr. Gerd Fätkenheuer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI).

Wegen der Verwechslungsgefahr bei Sprühköpfen, die bei der patientenindividuellen Herstellung von Fentanyl-haltigen Nasensprays verwendet werden, kündigt die Vertriebsfirma Zscheile & Klinger eine Vorbeugungsmaßnahme an. Das Unternehmen teilt mit, dass die 0,05-ml-fördernden Sprühköpfe zukünftig mit blauen Schutzkappen versehen werden. Die 0,14-ml-Sprühköpfe dagegen behalten die farblosen Kappen.

Die AMK bittet Apotheken, Verdachtsfälle zu Verwechslungen jeglicher Natur, auch bei Fertigarzneimitteln, an die Kommission zu melden. Diese könnten, wie im Fall der Sprühköpfe, eine „institutionsübergreifende Bedeutung haben“.