Unwetter

Hochwasser in Apotheken APOTHEKE ADHOC, 03.06.2013 12:09 Uhr

Überflutete Lager: Wie beim Elb-Hochwasser 2002 sind auch aktuell sächsische Apotheken von den Überschwemmungen betroffen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Heftige Unwetter haben vor allem in Bayern und Sachsen zu schweren Überschwemmungen geführt. Betroffen sind auch zahlreiche Apotheken. Während sich einige noch auf die weiter steigenden Pegel vorbereiten, wurden andere Apotheken bereits evakuiert.

Im sächsischen Grimma ist weder in der Adler-Apotheke noch in der Göschen-Apotheke jemand zu erreichen. Beide Apotheken seien schon „abgesoffen“, berichtet ein Kollege am Ort.

Das Team der Schiller-Apotheke in Zwickau hat schon den Keller ausgeräumt. Die Mulde stehe zwar hoch, sei aber noch nicht übergertreten, berichtet eine Mitarbeiterin.

In Dresden bangt die Pfauen-Apotheke um ihren Kommissionierer, der im Keller steht. Sollte der Pegel weiter steigen, werde man morgen mit dem Ausräumen des Lagers beginnen. Die Noweda habe hierzu eigens Kisten zur Verfügung gestellt.

Zur Stunde regnet es wieder in Dresden. Bei der Apothekerkammer von der Dienstbereitschaft abgemeldet hat sich außerdem eine Apotheke in Pirna. Das sächsische Gesundheitsministerium steht mit der Kammer in Kontakt. Aktuell gibt es demnach keine Einschränkung der Arzneimittelversorgung, weder bei Apotheken noch bei Großhändlern.

Auch die Stadt-Apotheke im sächsischen Borna an der Wyhra bereitet sich auf eine Überschwemmung vor. Zur Stunde räumen vier Mitarbeiter alle Waren auf Tische, vor der Tür werden Sandsäcke gestapelt. Die Computer wurden abgeschaltet, die Apotheke soll im Laufe des Tages evakuiert werden. Einige Kollegen hätten gar nicht mehr zur Apotheke kommen können, da sie bereits von zu Hause aus in Schulen gebracht wurden, berichtet die Inhaberin Dr. Claudia Rein.

Die St. Georgs-Apotheke in Rosenheim hätte sich gerne vorbereitet. Doch alle Sandsäcke würden am Damm in Kolbermoor gebraucht, berichtet eine Mitarbeiterin. Für die Apotheke sei nichts mehr übrig gewesen. Einen Notfallplan hat die Apotheke noch nicht: „Wenn's kommt, dann kommt's“, so das Motto des noch gelassenen Teams.

Auch in München hat sich eine Apotheke bereits bei der Kammer abgemeldet. Der Keller ist vollgelaufen, sodass der Strom abgeschaltet werden musste. Weitere Apotheken haben sich in der Geschäftsstelle bislang nicht gemeldet.

Vom Hochwasser betroffen sind besonders Städte entlang der Donau. In Passau, wo der Fluss auf Inn und Ilz trifft, hat es schon zahlreiche Apotheken erwischt. Alle Apotheken in der Fußgängerzone sind geschlossen, zwei weitere Apotheken sind über die gewohnten Brücken nicht mehr zu erreichen. Beim Reimporteur Eurim, der nahe der deutsch-österreichischen Grenze sitzt, gibt es bislang keine Schäden.

In beiden Bundesländern handhaben die Kammern die Notfallsituation möglichst unbürokratisch: Ein Anruf zur Abmeldung genüge, die schriftliche Bestätigung könne nachgeholt werden, heißt es in Bayern. Die Kammer in Sachsen hat nach dem Elbe-Hochwasser im Sommer 2002 ohnehin schon Erfahrungen mit Überschwemmungen.