TV-Tipp

SWR: Das Geschäft mit dem Schnupfen

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Berlin -

Eine Erkältung dauert sieben Tage, mit Medikamenten eine Woche, so die landläufige Meinung. Laut Statistik erwischt es Erwachsene zwei bis dreimal pro Jahr. Betroffene suchen nach einer schnellen Befreiung von Husten, Schnupfen, Fieber und Halsschmerzen und greifen zu verschieden Medikamenten. Ob diese wirklich die erhoffte Wirkung bringen, will der SWR heute um 20.15 Uhr in der Sendung „betrifft“ klären. Die Dokumentation trägt den vielversprechenden Titel „Das große Geschäft mit dem Schnupfen“.

Das Geschäft mit Erkältungsmedikamenten ist gigantisch, etwa 1,5 Milliarden Euro geben die Deutschen pro Jahr aus, so der SWR in seiner Programmankündigung. Von den zehn meistverkauften Erkältungsprodukten werden jedes Jahr über 50 Millionen Packungen verkauft. Aber helfen diese Mittel wirklich oder verkaufen die Firmen nur ein Versprechen und ist alles was zugelassen ist auch automatisch wirksam, fragen sich die Autoren. Und wie gut ist die Beratung in den Apotheken und welche Rolle spielt eigentlich der Placebo-Effekt? Diesen Fragen werden die Reporter in „betrifft“ nachgehen.

Für viele Erkältungsmedikamente fehle es an Studien, die die Wirksamkeit belegen. Kritiker würden von einem Ausnutzen von Sorgen, Ängsten und der Sehnsucht der Menschen, schneller gesund zu werden, sprechen.

Unabhängige Experten aus den Bereichen Forschung und Medizin werden laut SWR heute Abend Rede und Antwort stehen auch die Pharmaindustrie wurde mit der Kritik an den Medikamenten konfrontiert.

Schon im November fielen Apotheken in Testkäufen der Akte-Reporter zum Thema Erkältung durch. Gemeinsam mit Professor Dr. Gerd Glaeske kam man zu dem Entschluss: Es würden für eine Erkältung ein Schmerzmittel, ein konservierungsmittelfreies Nasenspray oder -tropfen und ein Halsschmerzmittel, dessen Wirkung belegt ist, ausreichen. Die Kosten für die Medikamente liegen bei etwa zehn Euro.

Die Testkäufer bezahlten in den Apotheken zwischen 6 und 30 Euro. „Kunden sollten gezielt nach Generika fragen“, so Glaeske. Und: „Eine gute Beratung muss man einfordern.“ Die empfohlenen Komplexmittel würden die Symptome nur erschlagen jedoch nicht gesund machen.

Die Akte-Reporter empfahlen den Kunden, die Empfehlung des Apothekers genauer zu hinterfragen. „Sonst kann das blinde Vertrauen in die Apotheken ins Geld gehen.“

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