Apotheken-Selbsttests

Schatz, ab in die Küche zum Drogentest!

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Berlin -

Auch der eigene Haushalt kann zum Testlabor werden. Schon mit einfachen Mitteln lassen sich unterschiedliche Parameter bestimmen. Zur Gesundheitsvorsorge sind verschiedene Testkits im Handel. Aber auch Drogentests werden in den Apotheken nachgefragt. Man mag vermuten, dass sich vor allem Eltern, die ihre Sprösslinge kontrollieren wollen, unter den Kunden finden. Doch in Österreich wird man eines Besseren belehrt – die Tests stehen bei Pärchen auf der Einkaufsliste.

In den Kärntner Apotheken erfreut sich ein Multi-Drogentest immer wieder großer Beliebtheit. Zur Urinprobe rufen meist die Partner, die ihren Liebsten nicht ganz die Drogenabstinenz glauben wollen. „Das ist kein Renner, aber dann und wann will ein Kunde so einen Test haben“, sagt Paul Hause, der Präsident der Kärntner Apothekerkammer. „Wenn einer versprochen hat, keine Drogen mehr zu nehmen, dann kann es schon vorkommen, dass die Freundin zum Beweis so einen Test verlangt“, so habe er von Apothekerkollegen erfahren. Der Test aus Österreich verfügt über fünf Testzonen: Amphetamin, Metamphetamin, Kokain, Opiate und Marihuana. Nicht nur zu Hause, auch auf Partys wird in Österreich getestet. Seit 20 Jahren ist „Check-It!“ in Wien unterwegs.

In deutschen Apotheken werden ebenfalls Drogenselbsttests nachgefragt. Unter den Kunden finden sich Partner, Eltern oder der Konsument selbst. Nicht immer geht es um die Kontrolle der Liebsten, manchmal auch um die eigene Kontrolle vor einer behördlichen Untersuchung. Denn der Urin kann über mehrere Tage bis Wochen als Reservoir für bestimmte Substanzen dienen. Bei Marihuana-Dauerkonsumenten kann THC hier über Monate nachgewiesen werden.

In Deutschland sind Einmaltests mit unterschiedlichen Testzonen erhältlich. Hersteller gabmed aus Köln bietet zum Beispiel Einzeltests und Multicards an. Das Portfolio wird unter dem Namen Homelab vertrieben. Die Urintests funktionieren nach dem Prinzip eines Immunoassays. Der Nachweis erfolgt mittels einer kompetitiven Bindung.

Auf dem Teststreifen befindet sich der entsprechende Antikörper der nachzuweisenden Substanz und eine dazugehörige Markierungssubstanz. Der Urin fließt durch Kapillarkräfte den Teststreifen hinauf. Die Drogen im Urin konkurrieren auf dem Weg nun mit dem Drogenkonjugat um die Antikörper-Bindungsstellen. Es wird eine Kontrolllinie sichtbar. Wenn die Drogenmenge im Urin die Nachweisgrenze überschreitet und alle Bindungsstellen der Antikörper besetzt sind, bleibt die Testlinie aus. Ist das Ergebnis negativ und die Menge im Urin liegt unterhalb der Nachweisgrenze, erscheint eine Testlinie.

Die Probanden sammeln den Urin in einem sauberen und trockenen Gefäß. Wenn die Probe und der Teststreifen Raumtemperatur angenommen haben, wird der Teststreifen für 10 bis 15 Sekunden in die Flüssigkeit eingetaucht. Das Ergebnis kann nach fünf Minuten ausgewertet werden. Urinproben müssen nicht unverzüglich verwendet werden, sie können auch bis zu 48 Stunden bei zwei bis acht Grad lagern.

Einzeltests sind beispielsweise für Amphetamine, THC und Kokain erhältlich. Multicards hingegen können über drei, sechs oder zehn Teststreifen verfügen. Geprüft werden kann dann auf Benzodiazepine, Barbiturate, Methadon, Speed, Ecstasy, Morphin, Heroin, Kokain, Amphetamine und Metamphetamine. Der Preis liegt laut Liste bei 34,45 Euro.

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