Randnotiz

Urwald-Apotheke ohne Urwald und Apotheke Alexander Müller, 05.11.2013 14:37 Uhr

Wo ist die Apotheke? Ein Händler aus Bayern wurde für seinen Webshop „Urwald-Apotheke“ abgemahnt. Foto: Dieter Schütz / pixelio.de
Berlin - 

Der Begriff Apotheke ist geschützt und darf nicht so einfach für andere Geschäfte übernommen werden, nur weil es nett klingt. Radikal ist das Verbot nicht – niemand würde gegen die Kneipe „Alte Apotheke“ rechtlich vorgehen. Aber je größer die Verwechslungsgefahr, desto eher gibt es Probleme. Das musste jetzt die „Urwald-Apotheke“ erfahren, die für ihre Bezeichnung von der Wettbewerbszentrale angeschrieben wurde.

Denn die Urwald-Apotheke ist weder eine Apotheke, noch aus dem Urwald. Das Unternehmen hat seinen Sitz am Bodensee und vertreibt „Naturprodukte für Ihre Gesundheit“. Im Programm sind Homöopathika und Nahrungsergänzungsmittel, im Ganzen rund 20 Produkte.

Die Wettbewerbszentrale war einer Beschwerde nachgegangen und hat die Bezeichnung abgemahnt. Die Urwald-Apotheke erwecke den falschen Eindruck, es handele sich um eine echte Apotheke, der Name sei irreführend. Verstärkt werde dieser Eindruck durch die Kategorie „Medikamente“ auf der Internetseite des Händlers. Dieser Eintrag wurde allerdings zwischenzeitlich entfernt. Die Wettbewerbszentrale will dennoch Klage einreichen.

Dieselbe Erfahrung hatte zuletzt ein Heilsteinladen in Bayern gemacht. Die „Edelstein-Apotheke“ war ebenfalls abgemahnt worden und hat inzwischen eingelenkt. Der Laden heißt jetzt „Edelstein-Himmel“, Klagen der Rechteinhaber sind hier nicht zu befürchten.

Keine Sorgen machen muss sich die „MB-Apotheke“. Der Betreiber eines Shops beim Verkaufsportal ebay hat sich auf Ersatzteile für ein älteres Modell der Mercedes S-Klasse spezialisiert. Ein Apotheker hatte sich zwar über die „Trivialisierung“ beschwert, doch eine Verwechslungsgefahr für Verbraucher dürfte kaum bestehen – Dichtungsringe sind offensichtlich keine Arzneimittel.