Arthritis-Schicksal

Maudie: Wir verlosen Kinokarten

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Berlin -

Sie war ein Genie, aber das sollte die Welt erst nach ihrem Tod erkennen. Als Kind erkrankte die kanadische Malerin Maud Lewis (1903-1970) an rheumatischer Arthritis. Die zierliche, humpelnde Frau mit den verkrüppelten Händen erschuf sich als Malerin ihre eigene, bunte Welt. Ihre Lebensgeschichte wurde jetzt verfilmt. APOTHEKE ADHOC ist Medienpartner und verlost via Facebook fünf mal zwei Karten für „Maudie“.

Ab 26. Oktober läuft der Film in den Kinos, die Premiere fand im Rahmen der Berlinale statt. Lewis‘ Lebensgeschichte ist faszinierend: Sie hatte keine Ausbildung, lebte fast ihr ganzes Leben in Armut und wird heute als Genie und eine der berühmtesten Malerinnen Kanadas gehandelt. „Ich liebe Fenster. Das ganze Leben ist in einem Bilderrahmen“, sagte sie. Sollten die anderen Menschen doch über ihren humpelnden Gang und ihre verkrüppelten Hände tuscheln. Ihr kleine Welt in Nova Scotia war perfekt. Sie malte Häuser, Tiere, Bäume und ihre Welt warf niemals Schatten.

In ihrer Familie fand sie keine Unterstützung, wollte deshalb so früh wie möglich weg von zu Hause und ihr Leben nach ihren bescheidenen Vorstellungen leben. Ihre ersten Werke waren Weihnachtskarten. Gemeinsam mit ihrer Mutter zog sie von Tür zu Tür und bot die hübschen Karten an.

Ihre Bilder verkaufte sie für ein paar Dollar vor ihrer kleinen Hütte an der kanadischen Atlantikküste, die heute von ihren Fans besucht wird. Ein vor einigen Jahren zufällig bei einem Altwarenhändler gefundenes Lewis-Original wurde im kanadischen New Hamburg für 125.000 Dollar versteigert.

Von solchen Summen konnte Maud Lewis nur träumen. Kam jemand in ihre Hütte und fand Gefallen an ihren Werken, wurde man schnell für kleines Geld handelseinig. Lewis hatte keine Ausbildung, sie arbeitete als Hausmädchen für den zurückgezogen lebenden Fischhändler Everett. Er wird im Kinofilm von Ethan Hawke („Training Day“, „Boyhood“) dargestellt. Die britische Schauspielerin Sally Hawkins („Happy-Go-Lucky“, „Paddington“) spielt Maud. Regie führte bei dem irisch-kanadischen Berlinale-Beitrag Aisling Walsh („Song for a Raggy Boy“).

Als Haushälterin war Maud eine Fehlbesetzung, da sie lieber malte als putzte. Ihre kleine Hütte gleicht auch heute noch einer Puppenstube; alles, von der Brotdose bis zum Stuhl, ist mit Blümchen, Ornamenten und Tieren bemalt. Anfangs stellte Everett ruppig klar: „Ich erklär‘ dir mal, wie das hier zugeht: Erst komme ich, dann die Hunde, dann die Hühner, dann du.“

Mit ihrer schüchternen Liebenswürdigkeit bot Maud ihrem Arbeitgeber Paroli, schließlich verliebten sich die beiden und heirateten. Am Ende ihrer Tage war das Leben noch gut zu Maud Lewis, sie erlebte ihren Durchbruch als Folk Art Künstlerin. Ihre farbenfrohen Gemälde hängen heute in zahlreichen Kunstsammlungen in aller Welt. Sie starb 1970 an den Folgen einer Lungenentzündung. Everett wurde neun Jahre später ermordet, nachdem er sich geweigert hatte, einem Räuber Geld zu geben.

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