März kompakt

Honorar, Boni und alte Bekannte

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Berlin -

Der schönste Monat für das Herz, ist und bleibt der Monat März. Sagt der Volksmund. Ob der März 2016 auch der schönste Monat für die Apotheker war, hängt vom weiteren Verlauf des Jahres ab. Machen Sie sich selbst ein Bild: Hier ist kurz zusammengefasst, was die Leser am meisten bewegt hat, mit Links zu den Beiträgen.

Wieder einmal droht Apotheken eine neue Retaxfalle. Hintergrund diesmal: Klinikärzte können künftig Rezepte über Arzneimittel ausstellen und sie Patienten im Rahmen des Entlassmanagements mitgeben. Die sehen zwar aus wie normale Verordnungen, dürfen aber nur drei Tage lang beliefert werden – und nur mit der kleinsten Packung. Noch streiten Krankenhäuser, Ärzte und Kassen über die genaue Ausgestaltung.

Seit mehr als zehn Jahren fährt ein Sub-Sub-Unternehmer für einen Großhändler Arzneimittel aus. Und nach eigenen Angaben fährt er inzwischen am Existenzlimit. Die Umstellung seiner Flotte auf GDP-konforme Fahrzeuge könnte seinem Unternehmen finanziell das Genick brechen. Er hat seine Zahlen auf den Tisch gelegt: Kilometerpauschalen, Lohnkosten, Preise des Gebietsspediteurs.

Apotheker und ihre Mitarbeiter hören sich jeden Tag viele schlaue Sprüche von ihren Kunden an. Die Kollegen hatten schon viele Sätze gesammelt, die man als Apotheker besser nicht erwidert. Jetzt gab es Hilfe von unerwarteter Seite: Die „Bild“-Zeitung listet Sprüche, die man sich als Kunde in der Offizin besser klemmen sollte.

Am 16. März fanden erstmals die Digitalkonferenz VISION.A von APOTHEKE ADHOC statt. So sah das Ganze aus. So haben sich die Preisträger über ihre Awards gefreut. So sahen die Teilnehmer die Veranstaltung. Und damit hat Sascha Lobo viele Anwesenden nachdenklich gestimmt. Und so der Internetaktivist Raúl Aguayo-Krauthausen. Alles zur Veranstaltung über das VISION.A-Spezial.

Der berufliche Aufstieg als PTA ist nicht einfach. Eine nahe liegende Option ist ein angeschlossenes Pharmaziestudium. Dass das in Ausnahmen und mit viel Ehrgeiz sogar ohne Abitur geht, beweist Denise Jenzen. Sie hat 2012 ihr Pharmaziestudium in Greifswald begonnen – und ist sehr zufrieden.

Zurück im Apothekengeschäft – zumindest weitestgehend – ist Ralf Dänighaus. Der ehemalige DocMorris-Chef leitet seit Januar die deutsche Niederlassung des britischen Datendienstleisters Aegate. Der selbsternannte Apothekenschreck hatte die Branche über Jahre polarisiert. Sein Abgang bei Celesio nach dem aus seiner Sicht erfolglosen Verfahren zum Fremdbesitzverbot war der vorläufige Schlusspunkt.

Erneut in Luxemburg über Apotheken verhandelt wurde am 17. März. Diesmal befasste sich der Europäische Gerichtshof (EuGH) mit dem Rx-Boni-Verbot und seiner Wirkung auf ausländische Versandapotheken. Die Bundesregierung findet, dass Versandapotheken nachts versagen, DocMorris meint, ein kleiner Bonus täte nicht weh. Die EU-Kommission denkt, Versender seien auf Boni angewiesen und die Wettbewerbszentrale und die ABDA sind überzeugt, dass die Preisbindung Apotheken erhält. Der Generalanwalt wird am 2. Juni seine Schlussanträge bekannt geben.

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) hat den Auftrag zur Überprüfung der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) vergeben: Die Unternehmensberatung 2hm & Associates wird am 21. April ein Konzept zur „Ermittlung der Erforderlichkeit und des Ausmaßes von Änderungen der in der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) geregelten Preise“ den beteiligten Kreisen und Ressorts präsentieren. Das Unternehmen mit Sitz in Mainz ist bislang im Gesundheitsmarkt weitgehend unbekannt.

In den Chefetagen großer Konzerne liegt der Frauenanteil noch immer unter der Männerquote. Dr. Angelika Weinländer-Mölders, ehemalige Geschäftsführerin bei Caelo, kam deshalb die Idee zu einem Buch. In „21 Erfolgsfrauen: 21 Karriereformeln“ gibt sie mit 20 weiteren Managerinnen Tipps für den beruflichen Aufstieg.

Fehlt in der Kasse öfter Geld oder wird in der Freiwahl viel geklaut, erscheint manchem Apotheker der Einsatz einer Überwachungskamera als probates Mittel. Doch dabei müssen die Inhaber den Datenschutz im Blick behalten. Dazu gab es ein aktuelles Urteil sowie die wichtigsten Fragen & Antworten zum Thema videoüberwachte Apotheke.

Kurz vor Weihnachten kaufte der C&A-Clan die Rezeptprüffirma Inter-Forum. Der nächste Streich folgt sogleich: Im zweiten Anlauf schnappt sich der Investor auch den Konkurrenten Syntela. Damit entsteht ein neuer Retaxriese. Die für ihre Retaxationen berüchtigte DAK soll derweil 37.500 Euro zurückzahlen, weil das Sozialgericht Hannover die Retaxation der Kasse zu T-Rezepten für unberechtigt hält. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Weitreichende Pläne verfolgt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Demnächst sollen Finanzbeamte auch in Apotheken unangemeldet Kassenprüfungen, Testkäufe und Observierungen vornehmen können – bis hin zu Hausdurchsuchungen. Zudem sollen die Kassensysteme lückenlos überwacht werden. Die von den Ländern vorgeschlagene Insika-Lösung wird von Schäubles Haus abgelehnt.

Kurz vor Ostern gab es noch eine überraschende Wende beim Anti-Korruptionsgesetz: Die Rechtspolitiker von Union und SPD wollen die Anbindung an das Berufsrecht komplett aus dem Entwurf streichen. Da die Abgabe und der Bezug von Arzneimitteln ebenfalls weitestgehend ausgeklammert werden, sind Apotheker zumindest in ihrer Eigenschaft als Kaufleute nicht mehr betroffen. Gut so, findet der Arzneimittelrechtsexperte Dr. Elmar Mand.

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