Kriminalität

Trickbetrüger in Berlin unterwegs APOTHEKE ADHOC, 09.12.2015 10:59 Uhr

Berlin - 

In der Vorweihnachtszeit schlagen Diebe besonders gern zu – es ist dunkel und gleichzeitig hektisch, weil viele Menschen unterwegs sind. Auch Apotheken bleiben nicht verschont: In nur zwei Tagen sind mindestens zwei Berliner Apotheken Opfer von Trickbetrügern geworden. Betroffen waren eine Apotheke in Spandau und eine in Steglitz.

Das Vorgehen der Diebe war in beiden Fällen ähnlich: Sie wollten ein preiswertes Produkt mit einem großen Schein zahlen und schnappten sich dann sowohl den Schein als auch Teile des Wechselgeldes. Die Täter sprachen akzentfrei Deutsch und werden ähnlich beschrieben.

In der Apotheke in Steglitz wollte ein Mann zwei kleine Cremetuben mit einem 500-Euro-Schein bezahlen. Die Apothekerin holte das Wechselgeld von hinten. Kaum war sie wieder am HV-Tisch, da zeigte der Mann auf etwas, riss ihr einige Scheine aus der Hand und rannte damit und dem 500-Euro-Schein davon.

In die Spandauer Apotheke waren die Männer zu zweit gekommen. Als der Apotheker das Wechselgeld in der Hand hatte, redeten sie auf ihn ein und entwendeten 150 Euro. Dass das Geld fehlte, merkte er erst, als die beiden Männer schon zur Tür raus waren. Ob es sich in beiden Fällen um die gleichen Täter handelt, ist noch nicht sicher.

„Gerade im Weihnachtsgeschäft sind viele Trickbetrüger unterwegs“, warnt der Versicherungsmakler Michael Jeinsen aus Berlin. Die Masche sei immer gleich: Ein oder zwei Männer kämen in die Apotheke und bäten darum, einen 500-Euro-Schein zu wechseln, oder kauften eine Kleinigkeit wie eine Zahnbürste oder Creme. Bei der Geldausgabe stiften sie dann Unruhe, greifen sich das Wechselgeld und rennen weg.

Jeinsen empfiehlt, große Scheine nicht anzunehmen oder zumindest erst aus der Reichweite des Kunden zu nehmen, bevor das Wechselgeld abgezählt wird. Vorsicht sei besonders deshalb geboten, weil Trickdiebstahl so gut wie nie versichert sei – oder nur mit einem hohen Selbstbehalt. Betroffene müssten daher meist auf die Kulanz ihrer Versicherung hoffen.

Wenn man Opfer eines Trickdiebs geworden sei, solle man sofort die Polizei rufen, rät Jeinsen. In den beiden Fällen würden die Männer bereits polizeilich gesucht.