Anja Alchemilla

Hilfe bei lästigen Apotheken-Baustellen Anja Alchemilla, 01.09.2019 14:01 Uhr

Baustellen wir diese vor der Treskow-Apotheke im Berliner Stadtteil Karlshorst sind mitunter ärgerlich für die Inhaber. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Was kann man als Apotheke alles tun, um auf sich aufmerksam zu machen, wenn eine Baustelle den Kunden den Zugang erschwert? Anja zerbricht sich mit ihrem Team den Kopf, um etwas sinnvolles zu planen. Zum Glück finden sich schnell gute Ideen, um die verlorenen Kunden wieder anzulocken.

Seit Anfang Juli hat die kleine Filialapotheke von Anja Alchemilla eine Baustelle vor der Nase. Und so wie es aussieht wird diese Situation auch noch eine Weile bestehen bleiben. Das schlägt sich deutlich in der Kundenfrequenz nieder. Anja hat daher am Abend eine Teamsitzung einberufen, damit sich jeder den Kopf darüber zerbricht, was man tun kann um die Kunden doch noch auf die Apotheke aufmerksam zu machen. Bei einer Pizza sitzen alle zusammen, und überlegen sich erfolgsversprechende Strategien.

„Puuuh... schwierig, schwierig.” Die PTA Sonja wiegt den Kopf hin und her. „Ich kann es ja sogar verstehen, wenn die Leute die nicht gut zu Fuß sind lieber anderswo hinfahren. Ich hätte auch keine Lust, drei Straßen weiter zu parken. Und mal ehrlich: mit unserer Schaufenstergestaltung haben wir uns keinen Gefallen getan. War ja eine witzige Idee alles mit braunem Packpapier zu verkleiden und schwarz/gelbes Flatterband quer rüber zu hängen mit dem gelben Schild 'Achtung Baustelle'. Aber soll ich euch mal was sagen? Ich habe den Eindruck jetzt kommen noch weniger Kunden als vorher. Die denken, glaube ich, wir hätten geschlossen!”

Anja nickt. „Dein Eindruck ist richtig, Sonja. Die Frequenz ist seitdem noch weiter gesunken. Das war keine gute Idee, das Zeug muss runter. Arife, hast du Lust, ein richtig knalliges Schaufenster zu dekorieren? Mit allem was wir an Leuchtmitteln im Keller haben? Zur Not können wir auch nochmal was schönes einkaufen gehen. Hauptsache die Kunden sehen, dass es uns noch gibt! So kann es jedenfalls nicht weitergehen.” Arife nickt heftig. Dekorieren gehört zu ihren Stärken. Mit farbigen LED-beleuchteten Dekostücken und originellen Gestaltungsideen werden Schaufenster oftmals zu Kundenmagneten. Das triste Packpapier hat der PKA von Beginn an nicht gefallen.

„Hat noch jemand einen Vorschlag?” fragt die Apothekerin hoffnungsvoll. Die zweite PTA meldet sich zu Wort: „Ja! Wir vergeben doch unsere Treuepunkte für Einkäufe von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten. Könnten wir die nicht während der Baustellenzeit verdoppeln? Ihr wisst doch wie scharf viele Kunden darauf sind.” Anja nickt: „Gute Idee! Ich spreche das mal mit der Chefin ab, aber das klingt sinnvoll. Und die Kunden erfahren das am Besten durch eine Anzeige im Stadtanzeiger. Sowas spricht sich hier schnell herum. Wenn wir ohnehin eine Anzeige schalten, was sollte noch mit rein? Vielleicht ein Gewinnspiel? Eine Schätzfrage für die unsere Kunden hier reinkommen müssen?” Das Team nickt begeistert.

Sonja wirft ein: „Auf jeden Fall muss ein Hinweis auf unseren Botendienst in die Anzeige. Für all diejenigen, die nicht hierher kommen weil sie so schlecht einen Parkplatz finden können. Vielleicht sollten wir auch zweimal am Tag ausliefern. Einmal damit es abends nicht so viel wird, und einen für die, die nicht warten wollen weil es dringend ist. Und vielleicht noch der Hinweis auf die Bestellmöglichkeit per App oder Telefon. Überhaupt sollten wir die App mehr bewerben. Vielleicht auch über doppelte Punkte bei Bestellung per Smartphone?” Anja nickt begeistert. So viele gute Ideen hätte sie gar nicht erwartet. Es ist schön, wenn alle für die gemeinsame Sache an einem Strang ziehen.

Arife blickt von ihrem Dekomaterial-Einkaufszettel hoch. „Wenn absehbar ist wann diese Baustelle ein Ende hat, sollten wir mit den Kunden feiern. Als Dankeschön für die Treue trotz der Umstände fände ich das schön. Stehtische mit Knabbersachen, alkoholfreier Sekt oder Magnesiumausschank, Luftballons für die Kinder...” Anja findet das eine schöne Idee. „Nur haben wir hier drinnen einfach zu wenig Platz, wir müssten das auf die Straße ausweiten. Ich frage mal beim Ordnungsamt nach, ob wir das dürfen. Nicht dass es uns geht wie dem Kollegen, der alles abbrechen musste. Das wäre doch zu schade!” Mit diesen Ideen und ihrem findigen Team im Rücken setzt sich Anja gleich zur Planung der Aktion ins Büro. „Auf diese Art haben sogar Baustellen etwas Gutes” findet sie.