Baden-Württemberg

Zahnarzt abgebrannt, Apotheke evakuiert Eugenie Ankowitsch, 14.11.2016 14:33 Uhr

Berlin - 

Ein Brand im baden-württembergischen Waldachtal zerstörte den Dachstuhl eines Wohn- und Geschäftshauses. Die Waldach-Apotheke im Erdgeschoss hatte Glück im Unglück und kann offenbar schon bald ihre Türen öffnen.

Der Brand im Dachstuhl des Gebäudes, in dem die Waldach-Apotheke, eine Volksbank-Filiale und in den oberen Stockwerken eine Zahnarztpraxis und Wohnungen untergebracht sind, ereignete sich am späten Nachmittag des vergangenen Freitags. Gegen 16.30 Uhr meldeten mehrere Anwohner bei der Leitstelle der Feuerwehr einen größeren Brand. Ein Großaufgebot rückte an.

Das Feuer war nach Angaben der Feuerwehr nach rund einer Stunde unter Kontrolle. Die Einsatzkräfte konnten zwar verhindern, dass das Gebäude komplett abbrennt, der Dachstuhl des Hauses wurde allerdings komplett zerstört. Der Polizei zufolge beläuft sich der Sachschaden nach ersten vorsichtigen Schätzungen auf etwa 500.000 Euro. Die Brandursache sei bislang unbekannt. Standardmäßig ermittele die Polizei in alle Richtungen: Von der Möglichkeit der Brandstiftung über einen technischen Defekt bis zur Fahrlässigkeit wird nichts ausgeschlossen.

Nach Angaben der Polizei ist bei dem Brand niemand verletzt worden. Die Zahnarztpraxis im Dachgeschoss habe freitagnachmittags immer geschlossen. Die Volksbank im Erdgeschoss war ebenfalls zu. In den Wohnungen im Haus hätten sich zum Brandausbruch keine Personen befunden. Nur in der Apotheke habe normaler Geschäftsverkehr geherrscht. Da dort aber keine akute Gefahr bestand, konnten sich die Menschen frühzeitig in Sicherheit bringen.

Die Waldach-Apotheke ist offenbar mit leichten Schäden davon gekommen. „Wir hoffen, dass wir den Betrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen können. Die Notfall-Versorgung wollen wir auf jeden Fall machen, wenn wir wieder ins Gebäude dürfen“, sagten die Inhaber der Apotheke Johann und Arthur Dittbrenner dem Schwarzwälder Boten.

Sogar noch am Tag nach dem Brand seien Kunden in die Apotheke gekommen, um dringend benötigte Medikamente zu holen. Deshalb wollen die Apotheker Medikamente, die noch abgeholt werden müssen, den Kunden direkt nach Hause liefern. Johann Dittbrenner zeigte sich zuversichtlich: „Wir schauen, dass wir am Montag mit einem Notstromaggregat wieder etwas ans Laufen bekommen und Stromversorgung und unser Telefon bald wieder funktionieren. Auch die Wasserzufuhr soll bald wieder in Gang kommen.“ Glücklicherweise seien die Medikamente unbeschadet geblieben. Lediglich im Garderobenbereich hätte es einen Wasserschaden gegeben.

Weniger Glück hatte die Zahnarztpraxis, die sich im abgebrannten Dachgeschoss befand. Sie wurde komplett zerstört. „Es ist ein kompletter Totalschaden. Bei uns ist nichts mehr zu gebrauchen“, sagte der Zahnarzt Wolfgang Seidel der Lokalzeitung. Wie es weitergehe, wisse der 63-Jährige noch nicht. Erhebliche Wasserschäden gibt es nach Angaben der Polizei in den vier Wohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss. Vorübergehend schließen muss auch die Filiale der Volksbank. An der Eingangstür hängt laut Medienberichten eine Informationstafel: „Unsere Filiale und der Zugang zu unserem Geldautomaten bleibt bis auf weiteres geschlossen.“