Schwangerschaftsabbrüche

135.000 Unterstützer für verurteilte Ärztin dpa, 07.12.2017 08:58 Uhr

Die wegen Werbung für Schwangerschaftsabbrüche verurteilte Ärztin will die Unterschriften einer Online-Petition an Bundestagsabgeordnete übergeben. Foto: APOTHEKE ADHOC
Gießen/Berlin - 

Die wegen Werbung für Abtreibung verurteilte Ärztin Kristina Hänel (61) aus dem hessischen Gießen hat inzwischen mehr als 135.000 Unterstützer.

So viele Menschen haben ihre Online-Petition für ein stärkeres Informationsrecht von Frauen beim Thema Abtreibung unterzeichnet. Hänel will die Liste in der kommenden Woche vor dem Berliner Reichstagsgebäude an Bundestagsmitglieder übergeben. Die Ärztin teilte dies über ein Unterstützungskomitee mit.

In ihrer Online-Kampagne kritisiert Hänel vor allem § 219a Strafgesetzbuch, der nach ihrer Meinung „das Anrecht von Frauen auf sachliche Informationen“ zu Schwangerschaftsabbrüchen einschränkt. Wegen eben dieses Paragrafen hatte die Ärztin selbst kürzlich vor Gericht gestanden: Wegen Werbung für Abtreibung hatte das Gießener Amtsgericht Hänel Ende November zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt.

Der Prozess hatte zu hitzigen Debatten zwischen Unterstützern der Ärztin und Frauenrechtlerinnen auf der einen und entschiedenen Abtreibungsgegner auf der anderen Seite geführt.