OTC-Hersteller

Wick bald mit Vitasprint?

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Berlin -

Pfizer hat fast alle potenziellen Käufer durch und sitzt immer noch auf seiner OTC-Sparte. Beim Versuch, das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten zu verkaufen, gibt es jetzt Gespräche mit dem Wick-Hersteller Procter & Gamble (P&G).

In der Meldung des US-Senders CNBC wird darauf verwiesen, dass es offenbar große Differenzen beim Geld geben soll. Pfizer peilt einen Verkaufspreis von bis zu 20 Milliarden US-Dollar an. Laut CNBC-Bericht will P&G nur 15 bis 16 Milliarden Dollar zahlen.

Pfizer kommt natürlich von den alten Zahlen her und der bisherigen Strahlkraft der ganzen OTC-Sparte. P&G dagegen kann sich entspannt zurücklehnen – im Wissen um die bisherigen Absagen: Nestlé, GlaxoSmithKline, Reckitt Benckiser, Sanofi und Johnson & Johnson (J&J) hatten sich aus dem Bieterverfahren verabschiedet, was den Preis im Zweifel eher drücken als heben dürfte. Offizielle Stellungnahmen aus den beiden Konzernen gibt es bislang nicht.

Die besten Chancen wurden zu Beginn J&J eingeräumt. Der US-Konzern hatte bereits 2006 Teile von Pfizers OTC-Sparte mit Marken wie Listerine, Nicorette und Zyrtec für knapp 17 Milliarden Dollar übernommen und ist im Moment – auch dank der Steuerreform von Donald Trump – finanziell sehr gut ausgestattet. Gemeinsam mit der Investmentbank Goldman Sachs hatte J&J bereits an einer Offerte gearbeitet, sich aber gegen den Kauf entschieden.

Für das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln für Apotheke und Supermarkt hat Pfizer bereits bei vorherigen Verhandlungen erklärt, auch andere Optionen wie zum Beispiel ein Joint Venture mit anderen Herstellern zu prüfen.

Pfizer kann mit seiner OTC-Sparte Jahresumsätze von 3,4 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Euro) generieren und gehört damit weltweit zu den größten Anbietern. In Deutschland erzielt der Geschäftsbereich mit Marken wie Thermacare, Vitasprint, Spalt, Centrum und Baldriparan laut Insight Health rund 170 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP).

Die Entwicklung bei Pfizer wird auch in Darmstadt genau verfolgt. Merck hatte im Herbst sein OTC-Geschäft zur Disposition gestellt, um sich auf seine Pharmasparte mit neuen Mitteln wie dem Krebsmedikament Bavencio und der MS-Tablette Cladribin zu konzentrieren. Auch hier ist der bislang aussichtsreichste Kandidat Nestlé abgesprungen. Konzernchef Stefan Oschmann hatte Ende 2017 in einem Interview mit CNBC gesagt, er hoffe auf eine Vertragsunterzeichnung im ersten Halbjahr 2018.

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