Schlafstörungen sind zu einer Volkskrankheit geworden. Viele Betroffene greifen irgendwann zu freiverkäuflichen Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, die einen besseren Schlaf versprechen. Stiftung Warentest hat verschiedene Wirkstoffe unter die Lupe genommen. Vom derzeit gehypten Melatonin rät das Institut jedoch ab.
Neben Melatonin wurden auch Antihistaminika und pflanzliche Alternativen mit Baldrian im Test bewertet. Warentest weist auf die sedierende Wirkung von Diphenhydramin und Doxylamin hin – allerdings sollten beide Substanzen nur maximal zwei Wochen am Stück eingenommen werden. Ansonsten bestehe die Gefahr eines Gewöhnungseffektes. Zudem verweist Warentest auf mögliche Risiken durch die Einnahme bei Menschen über 65 Jahren. „Sie sollten sie nicht ohne vorherige Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt einnehmen.“
Bewertung durch Warentest: „geeignet“
„Die schlaffördernde Wirkung ist gut bekannt. Die Mittel sollten maximal zwei Wochen zum Einsatz kommen. Wegen erhöhter Risiken sollten ältere Menschen auf die Mittel möglichst verzichten.“
Bewertung durch Warentest: „mit Einschränkung geeignet“
Warentest weist darauf hin, dass für viele Zubereitungsformen und Herstellungsverfahren mit Baldrian kaum oder keine klinischen Studien vorliegen. Es kämen nur solche Präparate in Frage, die bestimmte Baldrianwurzel-Trockenextrakte in ausreichend hoher Dosierung (300 bis 600 mg) enthalten. „Dass sie wirken, legen wissenschaftliche Studien nahe. Abschließend belegt ist das aber nicht.“ Klarer Vorteil: „Sie verursachen kaum Nebenwirkungen und machen nicht abhängig.“ Allerdings verweist Warentest darauf, dass die Mittel einige Tage oder Wochen eingenommen werden müssen, um tatsächlich schlaffördernd zu wirken.
„Es liegen Studien vor, die eine schlaffördernde Wirkung nahelegen. Allerdings reichen sie nicht aus, um die therapeutische Wirksamkeit abschließend nachzuweisen.“
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