OTC-Hersteller

Verkauf abgeschlossen: P&G übernimmt Merck OTC

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Berlin -

Von Merck zu Procter & Gamble (P&G): Das Darmstädter Unternehmen hat seine Sparte mit rezeptfreien Arzneien wie Nasensprays und Multivitaminpräparaten an den US-Konsumgüterriesen Procter & Gamble (P&G) abgeschlossen. Bereits im April wurden die entsprechenden Verträge unterschrieben.

Die OTC-Sparte von Merck wechselte für 3,4 Milliarden Euro den Besitzer. Merck hatte die Sparte mit Marken wie Kytta, Femibion, Nasivin, Cebion, Multibionta, Bion3, Vigantol, Epamax und Kohle Compretten im September 2017 zur Disposition gestellt. Zum 1. Dezember ist das Geschäft nun an P&G übergegangen. Zu P&G wiederum gehören im Consumer-Bereich Wick, blend-a-med/blend-a-dent, Metamucil, Oral-b, Clearblue und Persona. Wichtigste Marken sind künftig Wick mit 90 Millionen Euro nach Insight Health sowie Femibion und Vigantol mit je knapp 40 Millionen Euro.

Die Transaktion wurde innerhalb eines ambitionierten Zeitrahmens erfolgreich abgeschlossen, heißt es aus Darmstadt. „Der erfolgreiche Vollzug der Transaktion ist ein weiterer Schritt in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens auf innovationsgetriebene Geschäfte und den Wandel hin zu einem führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmen“, teilt Merck mit.

„Der erfolgreiche Abschluss dieser Transaktion ist ein wichtiger Meilenstein – sowohl für Merck als auch Consumer Health“, sagte Belén Garijo, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Healthcare. „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit P&G den ambitionierten Zeitplan für den Abschluss dieser Transaktion einhalten konnten. P&G bietet ausgezeichnete Weiterentwicklungsmöglichkeiten für das Consumer-Health-Geschäft und wir wünschen unseren Kollegen alles Gute für die Zukunft.“

Nach Abzug von Steuern und transaktionsbedingten Effekten wird Merck die Nettobarerlöse in Höhe von etwa 2,7 Milliarden Euro überwiegend einsetzen um den Schuldenberg abschmelzen, den Merck durch den 13 Milliarden Dollar teuren Kauf des US-Laborhändlers Sigma-Aldrich im Jahr 2015 aufgetürmt hatte. Allerdings haben die Absagen potenzieller Interessenten den Preis gedrückt: Analysten hatten mit mehr als 4 Milliarden Euro gerechnet. Im Zusammenhang mit Nestlé war sogar von 4,2 Milliarden Euro die Rede.

„Mit dem erfolgreichen und fristgerechten Abschluss der Transaktion hat Merck seine Entschuldungsziele für 2018, ein Verhältnis von Nettoverschuldung zu Ebitda pre von unter 2, erreicht. Zugleich erhöht sich die Flexibilität, um innovationsgetriebene Geschäfte in unseren drei Unternehmensbereichen weiter zu stärken“, sagte Marcus Kuhnert, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und Chief Financial Officer.

Die Transaktion umfasst das Consumer-Health-Geschäft in 44 Ländern mit mehr als 900 Produkten sowie zwei Produktionsanlagen in Spittal (Österreich) und Goa (Indien). Rund 3300 Mitarbeiter sind von Merck zu P&G übergegangen.

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