Wegen Corona und E-Rezept

Shop Apotheke sammelt 65 Millionen Euro ein

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Berlin -

Nach Zur Rose hat sich auch Shop Apotheke am Kapitalmarkt neues Geld zur Wachstumsfinanzierung besorgt. In einem beschleunigten Verfahren wurden 1,12 Millionen Aktien im Wert von rund 65 Millionen Euro neu ausgegeben. Der Schritt sei eine Reaktion auf das beschleunigte Wachstum aufgrund von Covid 19 und die Klarheit in Bezug auf den Zeitpunkt der Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland, hieß es weiter.

Der Ausgabebetrag lag bei 58 Euro; das ursprüngliche Volumen von 55 Millionen Euro wurde entsprechend angehoben. Die Kapitalerhöhung hat damit einen Umfang von rund 8,3 Prozent des ausstehenden Grundkapitals. Einzelne Mitglieder des Vorstands und der Hauptaktionär nahmen an der Kapitalerhöhung teil.

Der Nettoerlös soll das Wachstum beschleunigen und Investitionen ermöglichen:

  • in Working-Capital,
  • in digitale Projekte,
  • in neue Aktivitäten (wie z.B. Online-Marktplatz, Online-Arzt-Service, Eigenmarken und Internationalisierung)
  • in die opportunistische Wahrnehmung kleiner bis mittlerer M&A Transaktionen
  • in die ergänzende Finanzierung des neuen Logistikzentrums in der Nähe von Venlo
  • in allgemeine Unternehmenszwecke

Darüber hinaus bekräftigte der Vorstand die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, den Break-even auf Basis des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zu erreichen. Auch an der längerfristigen Prognose einer stabilen Ebit-Marge von mehr als 6 Prozent werde festgehalten, hieß es weiter.

In Venlo hatte man wegen des Corona-Booms erst vor Kurzem die Prognose angehoben. Von Januar bis März kletterte der Umsatz auch dank erhöhter Nachfrage während der Covid-19-Pandemie im Jahresvergleich um 33 Prozent auf 232 Millionen Euro. „Besonders in diesen schwierigen Zeiten sind Online-Apotheken ein elementarer und ergänzender Bestandteil des Gesundheitssystems“, sagte Vorstandschef Stefan Feltens.

Schon Januar und Februar seien sehr stark gewesen, der Ausbruch des Coronavirus habe dann im März aber einen weiteren Wachstumsschub verursacht, hieß es vom Unternehmen. Die Anzahl aktiver Kunden wuchs in den ersten drei Monaten um 300 000 auf 5 Millionen. Das starke Wachstum zu Jahresbeginn werde sich auch auf das operative Ergebnis auswirken, sagte Finanzchef Jasper Eenhorst. Den Jahresumsatz erwartet das Unternehmen nun mindestens 20 Prozent über dem Vorjahr, vorher war ein Anstieg um rund 20 Prozent angepeilt.

Zur Rose hatte kürzlich eine Wandelanleihe mit einem Volumen von 175 Millionen Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren begeben. Auch hier stand neben der Finanzierung des E-Rezepts sowie europäischer Wachstumsinitiativen und Akquisitionen die gestiegene Nachfrage wegen Covid-19 im Fokus.

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