Pharmakonzerne

Merck: OTC-Sparte schrumpft dpa/APOTHEKE ADHOC, 07.03.2013 13:18 Uhr

Klein aber fein: Trotz der geringen Bedeutung innerhalb des Konzerns hält Merck am OTC-Geschäft fest. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Mit Bion3, Femibion, Kytta, Multibionta und Seven Seas hat der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck Top-Marken im Sortiment. Doch der OTC-Bereich macht nur einen kleinen Teil des Umsatzes aus – Tendenz 2012 fallend. Verkauft werden soll die Sparte trotzdem definitiv nicht.

In der Sparte Consumer Health ging der Umsatz im vergangenen Jahr um 4 Prozent auf rund 475 Millionen Euro zurück. Die OTC-Produkte trugen damit lediglich 4 Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns bei. Auf Deutschland entfallen rund 60 Millionen Euro, auf Frankreich rund 100 Millionen Euro.

Bereits vor einem Jahr hatte Konzernchef Dr. Karl-Ludwig Kley Probleme eingeräumt, obwohl die Sparte damals gewachsen war: „Consumer Health hat sich noch nicht so entwickelt, dass wir breit in Wachstumsmärkte investieren können“, so Kley damals.

Durch Umstrukturierungen soll der Bereich künftig wieder rentabler werden. Deshalb werden beispielsweise der Seven-Seas-Produktionsstandort in Hull (Großbritannien) geschlossen.

Insgesamt stieg der Umsatz stieg um 8,7 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro, unter anderem wegen Preiserhöhungen im Pharmabereich in den USA. Sein Hauptgeschäft macht Merck mit der Pharmasparte Serono mit 6,4 Milliarden Euro (plus 8,2 Prozent). Die wichtigsten Produkte waren im vergangenen Jahr das MS-Präparat Rebif (Interferon beta-1a) und das Krebsmittel Erbitux (Cetuximab).

Europa bleibt der wichtigste Markt für den Pharmabereich, obgleich die Umsätze im vergangenen Jahr um 2 Prozent rückläufig waren. Das stärkste Wachstum wurde mit einem Plus von 25 Prozent in Nordamerika verzeichnet.

Die Zahl der Mitarbeiter ging weltweit zurück. Sie sank zum Ende 2012 im Vergleich zum Vorjahr von 40.676 auf 38.847. Das Sparprogramm belastete den Gewinn wegen der Aufwendungen für den Personalabbau. Mit rund 567 Millionen Euro standen 6,6 Prozent weniger Ertrag zur Verfügung. Trotzdem schlägt das Management eine Erhöhung der Dividende um 13 Prozent auf 1,70 Euro pro Aktie vor.