Pharmakonzerne

Bayer schwört auf Bepanthen APOTHEKE ADHOC, 12.09.2016 12:41 Uhr

Berlin - 

Dass Konzerne sich zu Übernahmegerüchten äußern, ist selten. Bayer stellt nach den Spekulationen um einen angeblichen Verkauf seines Dermatologie-Geschäfts klar: Bepanthen wird auf keinen Fall verkauft.

Um den Agrarkonzern Monsanto zu schlucken, plant Bayer angeblich den Verkauf seines Dermatologie-Geschäfts. Dabei sei ein Wert für die Geschäftsteile von rund 1,1 Milliarden Euro im Gespräch, berichtete Ende vergangener Woche die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen.

Bayer stellt gegenüber APOTHEKE ADHOC klar: „Bepanthen ist eine Kernmarke unseres Consumer Health Portfolios. Ein Verkauf der Marke steht nicht zur Debatte.“ Welche Produkte stattdessen verkauft werden könnten oder überhaupt im Besitz des Konzerns sind, wollte ein Sprecher nicht verraten: Weiter kommentiere man die Angelegenheit nicht.

Hierzulande hätte ein Verkauf von Bepanthen/Bepanthol massive Auswirkungen auf das Geschäft: Bepanthen steuert mit 120 Millionen Euro knapp ein Fünftel des OTC-Umsatzes auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) bei. Bepanthol ist mit rund 15 Millionen Euro zu vernachlässigen.

Im Gesamtkonzern ist Bepanthen zusammen mit Bepanthol mit Erlösen von rund 355 Millionen Euro (Herstellerabgabepreise, ApU) im Jahr 2015 die Top 5 unter den Consumer-Marken des Konzerns, hinter Claritin, Advantage, Aspirin und Aleve. Dank eines guten Wachstums in Entwicklungsländern konnte der Umsatz in lokalen Währungen um 12 Prozent zulegen.

Insgesamt setzte Bayer im vergangenen Jahr 9,1 Milliarden Euro mit Consumer-Produkten um. Davon entfallen 6,1 Milliarden Euro auf OTC-Produkte, zu denen auch Bepanthen/Bepanthol gehört. Der Rest verteilt sich auf Veterinärprodukte und andere Marken.

Das weltweite Consumer-Geschäft von Bayer wird von den USA aus betreut; Leiterin der Sparte ist Erica Mann. Durch die Übernahme des OTC-Geschäfts von Merck hatte der Bereich 2014 einen deutlichen Schub bekommen; hierzulande war Bayer zuletzt durch die Übernahme von Steigerwald gewachsen. Den Bereich leitet der ehemalige Klosterfrau-Geschäftsführer Stefan Meyer.

Bayer hatte gerade Anfang der Woche sein milliardenschweres Gebot für den umstrittenen US-Biotechnologiekonzern Monsanto noch einmal aufgestockt. Statt 125 US-Dollar will der Dax-Konzern nun 127,50 US-Dollar pro Anteilsschein zahlen.