OTC-Hersteller

P&G stellt Außendienst neu auf Cynthia Möthrath, 08.10.2020 12:19 Uhr

Engere Zusammenarbeit: Norbert Strümpel, Field Sales Director für Deutschland und Österreich (links), und Dr. Markus Hammer, Senior Sales Director P&G Health in der DACH-Region, haben den Außendienst neu aufgestellt. Foto: P&G
Berlin - 

Im Dezember 2018 hatte Procter & Gamble (P&G) die OTC-Sparte von Merck übernommen, seitdem liefen die Außendienste parallel. Im Sommer wurden sie jedoch zusammengeführt – das soll den Apotheken die Kommunikation und Bestellung erleichtern.

Für 3,4 Milliarden Euro wechselte die OTC-Sparte von Mercke mit Marken wie Kytta, Femibion und Nasivin den Besitzer. Der Darmstädter Konzern hatte den Bereich im September 2017 zur Disposition gestellt. Die Transaktion umfasste das Geschäft in 44 Ländern mit mehr als 900 Produkten sowie zwei Produktionsanlagen in Spittal (Österreich) und Goa (Indien). Rund 3300 Mitarbeiter waren damals von Merck zu P&G übergegangen.

Jetzt wurde der Außendienst von P&G Health neu aufgestellt. „Mit der Zusammenführung wollen wir die partnerschaftliche Nähe zu den Apotheken vor Ort stärken und eine gute und effiziente Betreuung sicherstellen. Die Bündelung versetzt uns in die Lage, in Zukunft noch schneller und gezielter auf die Wünsche, Anforderungen und Bedürfnisse der Apotheken einzugehen“, erläutert Norbert Strümpel, Field Sales Director für Deutschland und Österreich. Nachdem der studierte Marketing- und Verkaufsmanager sechs Jahre den Außendienst von Wick Pharma führte, trägt er nun die Verantwortung des zusammengeführten Vetriebsteams.

Letztlich sollen die Apotheken von der Umstrukturierung profitieren: Durch die neue Gebietsaufteilung sei ein engerer Austausch möglich, außerdem soll der Bestellvorgang vereinfacht werden. Ab Dezember soll schließlich auch die Logistik nachziehen und harmonisiert werden. „Ein enger Kontakt zu unseren Apotheken-Kunden ist uns wichtig, um gemeinsam wachsen zu können“, so Dr. Markus Hammer, Senior Sales Director P&G Health in der DACH-Region. Entlassungen sind nach Aussagen des Konzerns im Zuge der Zusammenführung nicht notwendig gewesen.

Die Produktionsstandorte in Deutschland und Österreich haben für den Konzern eine besondere Bedeutung: In Groß-Gerau wird seit 1963 für P&G produziert. Jährlich werden dort 23 Millionen Tiegel von Wick VapoRub gefertigt. Im österreichischen Spittal befindet sich das globale Kompetenzzentrum für feste und halbfeste Pharmazeutika sowie Nahrungsergänzungsmittel.

Seit einem Jahr ist Florian Sieben für das OTC-Geschäft hierzulande verantwortlich. Er trat die Nachfolge von Jochen Schlindwein an, der den Konzern nur wenige Monate nach seiner Chefin Uta Kemmerich-Keil verlassen hatte und den Chefposten bei Wörwag übernommen hat.

P&G Health bringt es laut Insight Health in Deutschland auf Erlöse von 136 Millionen Euro auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) mit, bei P&G sind es 97 Millionen Euro. Zusammen kommen die Sparten also rein rechnerisch auf 233 Millionen Euro und damit auf Rang 8 unter den OTC-Herstellern hinter Bayer, GSK, Ratiopharm, Sanofi, Hexal, Stada, Klosterfrau und Bionorica. Wichtigste Marken sind künftig Wick mit 90 Millionen Euro sowie Femibion und Vigantol mit je knapp 40 Millionen Euro. Das Produktportfolio umfasst außerdem Marken wie Wick, Clearblue, Oral-B, blend-a-dent und blend-a-med sowie Bion3, Vigantolvit und Vigantol.