Betäubungsmittel

Painbreak-Portfolio wird ausgeweitet

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Berlin -

Oxycodon von Medac: Unter der Dachmarke Painbreak hatte Medac im Oktober sein Opioid-Portfolio eingeführt. An den Start gingen Fentanyl-Pflaster und Morphin-Brausetabletten. Jetzt wurde das Sortiment um Oxycodon Retardtabletten erweitert.

Oxycodon Painbreak ist zu 5, 10, 20, 30, 40, 60 und 80 mg als Retardtablette zu je 20, 50 und 100 Stück neu auf dem Markt. Oxycodon wirkt als Agonist und bindet an endogene Opioid-Rezeptoren im zentralen Nervensystem. Durch die Bindung an μ-Opioid-Rezeptoren kommen schmerzlindernde, dämpfende, atemdepressive und pyschotrope Eigenschaften zustande. Medac will mit der BtM-Sparte zur Behandlung von akuten und chronischen tumor- und nicht tumorbedingten Schmerzen die Kompetenz in den Bereichen Krebs und Rheuma stärken. Dabei will sich das Unternehmen mit „einem möglichst breiten Opioid-Portfolio ausstatten“. Bereits im Dezember hatte Medac retardiertes Morphin auf den Markt gebracht.

Den Anfang machten jedoch im Oktober transdermale Fentanyl-Pflaster und Morphin-Brausetabletten. Die lösliche Formulierung sowie die Dachmarke Painbreak hatte Medac von PB Pharma aus Meerbusch übernommen. Medac hat als einziger Hersteller Morphin-haltige Brausetabletten zu 20 mg auf dem Markt. Auch wenn der Marktanteil noch überschaubar ist, sieht der Hersteller Potenzial.

Medac plädiert für einen angemessenen Einsatz von Opioiden und hält eine frühzeitige Behandlung starker und sehr starker Schmerzen für wichtig. Das übergeordnete Therapieziel sei es, die „Chronifizierung des Schmerzes zu vermeiden“. Das Abhängigkeitspotential sei bei bestimmungsmäßigem Gebrauch gering und relativ gut steuerbar.

Das Unternehmen wurde 1970 gegründet und vertreibt neben onkologischen Präparaten Medikamente zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, Blutkrankheiten sowie Herz-und Gefäßkrankheiten. Seit einigen Jahren gehören auch Diagnostika zur Produktpalette. Weltweit beschäftigt Medac rund 1100 Mitarbeiter und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von 365 Millionen Euro.

Eigentümer sind die Familien der Gründer Wilfried Mohr und Claus-Olaf Welding sowie Graf von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Von 1997 bis 2005 war der Berliner Pharmakonzern Schering mit 25 Prozent an Medac beteiligt.

PB Pharma und die Schwesterfirma PS Pharma sind seit den 1990er Jahren aktiv. Während PS als Dienstleister BtM für andere Hersteller und Importeure lagert und umverpackt, hat sich PB seit 2011 auf den Reimport von BtM spezialisiert. Später zogen die großen Anbieter nach und nahmen ebenfalls entsprechende Präparate in ihr Portfolio auf.

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