Ohne Großhändler und Verlage: Froeses Vision vom eRezept Tobias Lau, 06.12.2019 15:06 Uhr
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Aus Sicht von Peter Froese, Chef des Apothekerverbands Schleswig-Holstein, ist das eRezept Sache der Apotheker – und nicht externer Dritter. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Bei einer Digitalkonferenz der Apothekerkammer Niedersachsen erklärte er sine Vision vom eRezept. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Thema Datensicherheit ist ein zentrales Anliegen in Froeses Konzept. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch über die Einbindung von Apps in den Apothekenalltag wurde in Hannover gesprochen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Fokus Patient lautete der Titel der Digital Konferenz. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Apothekerkammer hatte zur Diskussion geladen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Kammerpräsidentin Cathrin Burs und Roman Rudyk, Präsident der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen. Foto: Ole Spata
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Froese, Claudia Schröder (Gesundheitsministerium), Thea Dorn (Autorin), Götz Schwope (Psychotherapeutenkammer) und Dr. Urs-Vito Albrecht (MMH/MedAppLab), v.l.n.r. Foto: Ole Spata
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Auch Christian Klose, Unterabteilungsleiter im BMG, war zu Gast. Foto: Ole Spata
Der Weg der Verordnung vom Patienten in die Apotheke müsse deshalb von wirtschaftlichen Interessen ferngehalten werden. „Was bitte haben ein pharmazeutischer Großhändler oder ein Verlag in der heilberuflichen Beziehung zwischen Patient und Apotheker verloren“, fragt Froese mit Blick auf Projekte, die in Konkurrenz zur DAV-Webapp stehen. „Ein Geschäftsmodell hat an dieser Stelle der Versorgungskette absolut nichts zu suchen!“
Die Forderung des DAV nach einem Monopol für das eRezept nahm Froese nicht in den Mund, verteidigte sie aber unmissverständlich auch nicht nur mit dem Verweis darauf, dass es sich bei den Standesvertretungen um Körperschaften des öffentlichen Rechts handelt. Und dass es nur jene öffentlichen Körperschaften sein sollten, die die ausschließliche Hoheit über den Transport des eRezepts haben, sei keineswegs eine abwegige Forderung. Vielmehr werde es in allen Ländern, die bereits elektronische Verordnungen verwenden, so gehandhabt – fast zumindest.
Ihm sei nur ein Land bekannt, das das Frontend für elektronische Verordnungen nicht in die öffentliche Hand gegeben hat, so Froese: „Das sind die USA und ich lade Sie herzlich dazu ein, zu sehen, welche Folgen das dort hat. Da wird munter mit Verordnungen gemakelt und diskriminiert. Ich bin überzeugt, dass wir diesen Fehler nicht auch machen sollten.“ Stattdessen sollten sich Apotheker darauf konzentrieren, den Patienten nicht mit seinen Daten allein zu lassen, beispielsweise beim wachsenden Trend zu Wearables und anderen Formen der eigenständigen Gesundheitsdatenmessung. „Das finde ich ultraspannend, aber vor allem dann, wenn der Patient mit seinen Daten nicht alleingelassen wird, sondern Heilberufler ihn dazu beraten“, so Froese. „Ich bin mir sicher, wir Apotheker können das.“
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