Bachblüten

Murnauer im Namen des Sternzeichens

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Berlin -

Astrologie am HV-Tisch: Beim Thema Bachblüten scheiden sich die Geister. Hokuspokus sagen die Einen, Heilmethode sagen die Anderen. Auf der Grundlage von 37 Blüten und dem Quellwasser Rock Water ist im Laufe der Jahre unter der Marke Murnauer ein breites Produktsortiment entstanden. Das Portfolio reicht von Kinder- über Original- bis hin zu Komfort- und Tierpräparaten. Der neueste Trend aus Egelsbach sind die apothekenexklusiven Murnauers Bachblüten Sternzeichen, die als Lebensmittel eingestuft sind.

Welches Sternzeichen sind sie? Ist seit dem 15. September eine unumgängliche Frage am HV. Denn zur Monatsmitte hat Murnauer für jedes der zwölf Tierkreiszeichen die passende Bachblütenmischung auf den Markt gebracht. Erhältlich sind die Tropfen für Fisch, Jungfrau, Krebs, Löwe & Co. zu je 10 ml.

Die Entstehung der Bachblütentherapie liegt fast 90 Jahre zurück und ist auf den englischen Arzt Dr. Edward Bach zurückzuführen. Bach entwickelte mit seiner Therapie ein System zur Selbsthilfe durch Selbsterkenntnis. Der Arzt verfolgte eine seelische Gesundheitsvorsorge – eine Therapie von Stress und Krisensituationen. Dabei legte er zwölf Blüten als „Zwölf Heiler“ fest, die laut Astrologen an die Tierkreiszeichen erinnern sollen. Die Rede ist von Agrimony, Centaury, Cerato, Chicory, Clematis, Gentian, Impatiens, Mimulus, Rock Rose, Scleranthus, Vervain und Water Violet.

Doch der Mythos geht noch weiter. Bach hat sieben Gruppen von Gemütsstörungen – Angst, Unsicherheit, Einsamkeit, Gleichgültigkeit gegenüber der Umgebung, Niedergeschlagenheit und Verzweiflung, Überempfindlichkeit und mangelnde Abgrenzung sowie übermäßiges Engagement für Andere – festgelegt, die sich an die sieben Planeten Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn anlehnen sollen. So hat der Deutsche Astrologenverband für die zwölf Tierkreiszeichen die passenden Blüten zugeordnet. Einigkeit unter den Autoren herrscht nicht – und so ordnen diese den Sternzeichen unterschiedliche Blüten zu.

Die Rescue-Tropfen sind die wohl bekannteste Form der Bachblüten. Seit 1930 ist die fixe Kombination aus Star of Bethlehem, Rock Rose, Impatiens, Cherry Plum und Clematis der Helfer in Not. Bach verhalf einem Fischer in Seenot zu Entspannung und Zuversicht. Die Mischung für die seelische Notfallsituation soll heute Reorientierung geben und Betroffenen helfen, wieder „zu sich“ zu finden. Im Akutfall sollen vier Tropfen pur oder in Wasser eingenommen werden. Dann kann die Lösung solange angewendet werden, bis Besserung eintritt. Eine Überdosierung sei nicht zu befürchten. Die Mischung soll Panik in Mut, Ungeduld in Geduld und Überspannung in Entspannung umwandeln. Dabei soll der Schock genommen und der Weg in die Realität geebnet werden.

Der Arzt erarbeitete 38 positive Seelenpotenziale und entsprechende disharmonierende Zerrformen. Beispiele sind Ausdauer und Verbissenheit, Geduld und Ungeduld sowie Tapferkeit und Angst. Gesund sei, wer im Einklang mit den Absichten der Seele handele, so Bach. Eine Krankheit stelle ein Ungleichgewicht dar. Menschen sollten stets in Harmonie und Einklang mit dem eigenen Lebensplan sein. Diese menschlichen Eigenschaften haben laut Bach energetisch-harmonische Repräsentanten in der Botanik. Und so nutzte der Arzt entsprechend 37 Blüten von wild wachsenden Pflanzen oder Bäumen sowie ein heilendes Quellwasser.

Die Blüten werden zu ihrer höchsten Blütezeit in England gesammelt und in Wasser gelegt. Das Verdünnungsverhältnis liegt bei etwa 1:240. Anschließend wird der Ansatz in die Sonne gestellt, dabei soll die Energie der Blüten in das Wasser übergehen. Der Extrakt wird dann mit 39,5-prozentigem Alkohol konserviert und in Stockbottles gefüllt. Diese sind Grundlage für die Herstellung der Mischung zu Hause oder in der Apotheke.

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