Hälfte der Bevölkerung will sich noch im März testen lassen

Marktstudie: Ansturm auf Corona-Tests hält an APOTHEKE ADHOC, 17.03.2021 13:52 Uhr

Weiter hohe Nachfrage: Einer aktuellen Marktbefragung zufolge will sich ein großteil der Bevölkerung noch im März testen lassen oder selbst testen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Der Ansturm auf die Supermärkte am vorvergangenen Wochenende hat wohl nicht getäuscht: Einer aktuellen Markterhebung zufolge ist die Nachfrage nach Corona-Tests ungebrochen hoch. Ein Drittel der deutschen Bevölkerung hat demnach konkrete Kaufabsichten und plant, noch innerhalb der kommenden zwei Wochen einen Selbsttest zu kaufen, so die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung des Marktforschungsunternehmens Appinio.

Noch größer ist die Nachfrage demnach aber nach PoC-Tests: Mit 46 Prozent gab fast jede:r zweite Befragte an, noch im März ein Testcenter, eine Apotheke oder eine Arztpraxis aufsuchen zu wollen, um dort einen kostenlosen Schnelltest durchführen zu lassen. Entsprechend hoch ist die Zustimmung für das neue Angebot: 80 Prozent gaben an, dass sie die Initiative positiv oder sehr positiv sehen. Ärgerlich für den Bundesgesundheitsminister: Dabei wissen nur 58 Prozent, dass der Staat die Kosten für die Tests trägt. Je 13 Prozent gaben an, dass das die Krankenkassen oder der jeweilige Einzelhändler tun, 16 Prozent gaben an, dass sie es nicht wissen.

Auch die Begründung der Befragten deutet auf eine anhaltende Nachfrage hin: Fast zwei Drittel gaben an, sich testen lassen zu wollen, um private Besuche zu ermöglichen. Rund die Hälfte sagte zudem, sie wolle sich für die eigene Gewissheit testen lassen. In beiden Punkten unterscheiden sich die Geschlechter leicht: 67 Prozent der Frauen, aber nur 61 Prozent der Männer wollen sich für Treffen mit Freunden und Familie testen lassen, dafür achten Männer mit 45 Prozent eher auf die eigene Gewissheit, während es bei Frauen nur 40 Prozent sind.

Bei den Selbsttests sind die Zahlen ähnlich: 62 Prozent der Befragten wollen sich einen kaufen, um Treffen mit Freunden oder Familienmitgliedern zu ermöglichen, die zu einer Risikogruppe gehören. Hier zeigen sich die Unterschiede aber eher in den Altersgruppen. Während 71 Prozent der 25- bis 34-Jährigen zum Schnelltest greifen wollen, sind es unter den 55- bis 65-Jährigen nur 61 Prozent.

Nach sozialen Kontakten sind Selbsttests vor allem als Eintrittskarten interessant: 60 Prozent der Befragten würden für einen Restaurant- oder Barbesuch zum Selbsttest aus dem Einzelhandel greifen. Weitere bevorzugte Einsatzgebiete für Schnelltests wären anstehende Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen wie der Besuch von Museen (57 Prozent), Treffen mit Freunden und Familienmitgliedern, die nicht zu Risikogruppen gehören (56 Prozent), der Besuch von Schwimmbädern und Saunen (55 Prozent), öffentliche Partys und Club-Besuche (52 Prozent) sowie private Partys (52 Prozent).

Appinio hat für die Untersuchung insgesamt 1.000 Deutsche bevölkerungsrepräsentativ – nach Alter zwischen 16 bis 65 sowie nach Geschlecht – befragt und veröffentlicht die Ergebnisse in seinem sogenannten Corona-Report. Dieser wird seit Mitte März 2020 wöchentlich durchgeführt und befindet sich aktuell in der 52. Befragungswelle.

Die mittlerweile seit einem Jahr durchgeführte Befragung erlaubt dadurch auch einen Einblick in die Entwicklung im Zeitverlauf – beispielsweise bei der Verschiebung von Offline- zu Online-Kauf: So gaben zu Beginn der Pandemie bereits 26 Prozent an, dass sich das eigene Kaufverhalten hin zu mehr Online-Shopping geändert hat. Wer jedoch denkt, nach dem ersten Schock und der Rückkehr eines relativ normalen Lebens ab vergangenem Frühjahr hätte sich das wieder gelegt, irrt. Die Zahlen stiegen kontinuierlich weiter, im Sommer etwas langsamer, dafür mit dem zweiten Lockdown ab November wieder schneller. Mittlerweile geben 67 Prozent der Befragten an, mehr online zu kaufen als vor der Pandemie.