Kosmetikhersteller

Linola: Konkurrenz zu Octenisept APOTHEKE ADHOC, 03.02.2015 11:00 Uhr

Berlin - 

Ob Drogerie oder Apotheke: Mit medizinischer Kosmetik hat sich Dr. Wolff einen Namen gemacht. Das Familienunternehmen aus Bielefeld schwimmt auf einer Erfolgswelle; im vergangenen Jahr kletterten die Erlöse um 17 Prozent auf 243 Millionen Euro. Alle sechs Marken entwickelten sich zweistellig; insbesondere das Auslandsgeschäft legte zu. Im laufenden Jahr soll unter der Dachmarke Linola ein Antiseptikum auf den Markt kommen.

Größte Umsatzbringer von Dr. Wolff sind die Drogeriemarken Alpecin mit 69 Millionen Euro (plus 21 Prozent), Alcina mit 42 Millionen Euro (plus 17 Prozent) und Plantur mit 41 Millionen Euro (plus 28 Prozent). Biorepair kommt auf 19 Millionen Euro (plus 19 Prozent). Bei den Produkten aus der Apotheke liegt Linola mit 47 Millionen Euro (plus 10 Prozent) vor Vagisan mit 23 Millionen Euro (plus 11 Prozent). Kleinere Produkte sind Aknefug, Arilin, Canifug, Linoladiol sowie verschiedene Antibiotika.

Besonders groß war das Wachstum im Ausland: Der Kosmetikbereich (Dr. Kurt Wolff) legte außerhalb Deutschlands um 52 Prozent auf 37 Millionen Euro zu, der Pharmabereich (Dr. August Wolff) um 38 Prozent auf 9 Millionen Euro. Insgesamt kletterte der Auslandsanteil von 15 auf 19 Prozent. In den kommenden beiden Jahren will das Unternehmen am Stammsitz einen zweistelligen Millionenbetrag in Produktion und Logistik investieren.

In diesem Jahr sind Produkteinführungen geplant. Mit Linoseptic (Octenidin) bringt Dr. August Wolff ein Konkurrenzprodukt zu Octenisept (Schülke & Mayr) auf den Markt. Im dritten Quartal soll außerdem ein neuartiger Pflanzenextrakt zur medizinischen Hautpflege des atopischen Ekzems eingeführt werden.

Außerdem hat das Unternehmen mehrere pharmakologisch aktive Wirkstoffe in der klinischen Prüfung: Ein neuer, oral zu verabreichender, anti-entzündlicher Wirkstoff gegen Colitis ulcerosa soll im Frühjahr auslizensiert werden. Die Prüfung eines Kappa-Opioid-Rezeptoragonisten zur lokalen Anwendung bei Patienten mit atopischem Ekzem (Neurodermitis) wird nach Firmenangaben im zweiten Quartal abgeschlossen.

Ein dritter Wirkstoffes mit anti-entzündlicher, anti-proliferativer Wirkung soll noch in diesem Jahr in die klinischen Phase gehen. Im Juni sollen außerdem, nachdem es zuletzt zu Verzögerungen gekommen war, Ergebnisse aus der klinischen Prüfung eines neuen Medizinprodukts zur Prophylaxe und Therapie der bakteriellen Vaginose vorliegen.

Außerdem ist der Alpecin-Hersteller („Doping für die Haare“) zurück im Radsport: Für vier Jahre beteiligt sich das Unternehmen an der internationalen Profi-Mannschaft Team Giant-Shimano, die jetzt in Team Giant-Alpecin umbenannt wird. Nach Medienberichten liegt die Investition in einer Größenordnung von 16 Millionen Euro. Nach dem Debakel mit Jan Ullrich als Galionsfigur geht die Firma damit wieder in die Offensive.