Botendienst

Apotheken sollen E-Bike fahren Julia Pradel, 28.05.2013 11:12 Uhr

Berlin - 

Zum täglichen Apothekengeschäft gehören auch die Ausfahrten und Botendienste. Manche Apotheken nutzen dafür ein Auto, das gleichzeitig als Werbeträger dienen kann. Billiger wird es mit einem E-Bike: Die Fahrräder mit Zusatzantrieb können bereits ab 50 Euro im Monat geleast und mit dem Apothekenlogo versehen werden. Seit der Gleichstellung von Fahrrädern und Dienstwagen dürfen Mitarbeiter die E-Bikes auch privat nutzen.

Ein Anbieter, bei dem die Fahrräder geleast werden können, ist „Leasing eBike“, ein Geschäftsbereich der Bremer Verkaufsförderungsagentur Baron. Bei dem Unternehmen hat man die Apotheker als Zielgruppe erkannt: „Die Apotheke kann ihr Logo platzieren, es als Botenfahrrad nutzen und der PTA etwas Gutes tun“, sagt Geschäftsführer Ronald Bankowsky.

Für den Anbieter sind die Apotheken eine attraktive Kundschaft: „Es gibt in Deutschland mehr als 20.000 Apotheken, die in der Regionalität fest verankert sind“, so Bankowsky. Die Apotheken stünden in der Stadt im Wettbewerb untereinander, könnten also von der Werbung profitieren. Gleichzeitig seien die Strukturen in der Apotheke überschaubar. „Anders als in Großkonzernen mit langen Entscheidungswegen und ausgeprägten Hierarchien sieht der Apotheker schnell, was er sich leisten kann.“

Ein E-Bike kann ab 50 Euro im Monat geleast werden. Bankowsky rät, auf die Qualität zu achten: „Es gibt ganz günstige Räder für etwa 1000 Euro, zum Beispiel im Baumarkt. Aber ein vernünftiges E-Bike kostet zwischen 2000 und 3000 Euro.“ Dabei komme der Apotheker auf eine Leasingsrate zwischen 80 und 100 Euro im Monat.

Gerade beim E-Bike sieht Bankowsky besondere Vorteile des Leasing-Modells: Nach drei Jahren hat man die Wahl, das Rad entweder für den Restwert – etwa 10 Prozent des Kaufpreises – zu kaufen, oder ein neues Fahrrad zu erhalten. Für Bankowsky keine Frage: „Nach spätestens vier Jahren versagt der Akku des E-Bikes. Aber nach drei Jahren erhalten Sie ein neues Rad.“

Auch als Werbeträger kann das E-Bike wirken: Das Apothekenlogo wird nicht nur auf dem Fahrrad selbst platziert, sondern auch auf einer Satteltasche – mit der die Arzneimittel transportiert werden. Für größere Lieferungen – und mehr Werbung – bietet Leasing eBike den eTruck an: Mit dem Lastenfahrrad können bis zu 150 Kilogramm Ladung transportiert werden. Der eTruck kostet im Leasingmodell rund 250 Euro im Monat.

Der Mitarbeiter kann das E-Bike sogar privat nutzen: Seit Dezember sind Fahrräder steuerlich Dienstwagen gleichgestellt. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer lediglich den geldwerten Vorteil – 1 Prozent des Listenpreises – versteuern müssen. „Das sind dann zwischen sieben und zwölf Euro im Monat“, erklärt Bankowsky. Dann darf das Fahrrad auch für den Weg zur Arbeit oder am Wochenende benutzt werden. „So kann man einer guten PTA mal was gutes tun, oder ein E-Bike statt eines 13. Monatsgehalts ausgeben.“

Die E-Bikes von Leasing eBike können bis zu 25 Kilometer pro Stunde fahren. „Damit sind sie versicherungsfrei, dürfen auf Radwegen gefahren werden und es gibt keine Helmpflicht“, erklärt Bankowsky. Die Akkus werden an der Steckdose aufgeladen: Das dauert laut Bankowsky maximal vier Stunden und reicht dann für 80 bis 150 Kilometer. Für schnellere Räder brauche man einen Mofa-Führerschein, außerdem lägen die Regelungen oft noch im gesetzlichen Graubereich. „Wir bieten die deshalb noch nicht an.“