Noweda startet Protestaktion gegen Zentiva Alexander Müller, 08.04.2017 08:38 Uhr
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Briefe an den Vorstand: Die Noweda fordert die Apotheker zum Protest gegen Lieferdefekte auf. Foto: Elke Hinkelbein
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Im Fokus steht der Generikahersteller Zentiva. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Leere Schübe: Auch im März fehlen verschiedene Arzneimittel. Foto: Falken-Apotheke
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Dauernd Defekte: Die Apotheker sind von den ewigen Engpässen im Versorgungsalltag genervt – und wissen, welche Firmen am häufigsten betroffen sind. Foto: Elke Hinkelbein
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Bei einer Umfrage von APOSCOPE, dem Apothekenpanel von APOTHEKE ADHOC, gaben 94 Prozent der 466 Teilnehmer an, dass es häufiger vorkomme, dass Hersteller aufgrund von Engpässen nicht liefern könnten. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Eine Maßnahme gegen Lieferengpässe ist die Kontingentierung von noch im Markt befindlicher Ware. 78 Prozent der APOSCOPE-Umfrage gaben an, dass ihnen so etwas häufiger passiere – bei den Apothekern waren es sogar 88 Prozent. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Dass sich durch den obligatorischen Direktbezug die Einkaufskonditionen verschlechtern, bestätigten 48 Prozent der Befragten und 59 Prozent der Apotheker. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Zusätzliche Wartezeiten für die Patienten sehen 75 Prozent der Teilnehmer (86 Prozent der Apotheker) Grafik: APOTHEKE ADHOC
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„Lieferengpässe und Kontingentierung erschweren die Versorgung zunehmend.“ Diese niederschmetternde Botschaft kommt von 91 Prozent der Befragten, in der Teilgruppe der Apotheker sind es sogar 95 Prozent. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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„Mitunter müssen Patienten wegen Lieferengpässen und Kontingentierung umgestellt werden“, bestätigen 83 Prozent. Grafik: APOTHEKE ADHOC
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Das Jahr 2016 ist in den Apotheken geprägt durch stetig wachsende Defektlisten. Diese Medikamente machen derzeit die größten Probleme. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Dauerbrenner Nummer 1 ist sicher Novaminsulfon. Mal kann die Sanofi-Tochter die Tropfen nicht liefern, dann wieder die Tabletten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch andere Hersteller sind betroffen. Foto: APOTHHEKE ADHOC
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Berlin-Chemie konnte zum Start der TK-Rabattverträge Berlosin nicht liefern. Foto: APOTHHEKE ADHOC
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Ebenfalls problematisch ist seit Wochen die Situation beim Betablocker Metoprolol: Die Retardvariante ist nicht erhältlich. Foto: APOTHHEKE ADHOC
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Der Ausfall von Hexal hat den Markt leer gefegt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ewige Mangelware Pankreatin: Kreon ist in der Stärke à 40.000 Einheiten seit Monaten nur sporadisch lieferbar. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch andere Hersteller konnten nicht liefern. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Seit Jahresbeginn sind Präparate mit Benazepril/Hydrochlorothiazid regelmäßig defekt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Apotheken bekommen voraussichtlich bis Mittte 2017 kein Amitriptylin als Retardkapseln. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Betroffen ist neben Mylan dura auch Neuraxpharm. Die Patienten müssen auf Retardtabletten umsteigen und diese gegebenenfalls teilen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ein weiteres Dauerthema ist Laif: Bayer kann das Johanniskraut-Präparat seit Monaten nur vereinzelt ausliefern. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Allenfalls die kleine Packung à 60 Stück war erhältlich, die Großpackung nicht zu bekommen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Sanofi hatte bereits im Dezember 2015 angekündigt, bis Sommer 2016 mehrere Packungsgrößen von Insuman basal und Insuman Comb nicht liefern zu können. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Lundbeck hat Probleme mit Brintellix. Die Dauer des Lieferengpasses ist unbekannt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Mylan kann Valsartan in einigen Größen nicht liefern. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Bei Actavis ist Ramipril comp defekt. Das kann aber auch mit der Umstellung auf Puren zu tun haben. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Bei Simvastatin sind verschiedene Hersteller defekt, darunter 1A und Ratiopharm. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Beim Diabetes-Mittel Forxiga (Dapagliflozin) mussten sich Apotheker zuletzt mit einer Kontingentierung herumärgern. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Linke wirft der Bundesregierung vor, das Problem der Lieferengpässe nicht ernst zu nehmen und sieht die Versorgung gefährdet. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch wenn nicht jeder Lieferengpass eine Notfallsituation sei, seien die Folgen für die Patienten gravierend, so Kathrin Vogler. Foto: Svea Pietschmann
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Die Liste an Versorgungsengpässen, auf die sich die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Fraktion beruft, ist laut Vogler absolut unvollständig. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Unter anderem wollte die Linke wissen, ob eine Meldepflicht für Lieferengpässe sinnvoll wäre. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Abgeordneten um Gesundheitsexpertin Kordula Schulz-Asche (Grüne) wollten mit einer Kleinen Anfrage bereits im vergangenen Jahr wissen, welche konkreten Schritt die Bundesregierung gegen Defekte plant. Foto: Elke Hinkelbein
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Auch für den Großhandel sind Engpässe ein Problem. Laut Fiebig-Geschäftsführer Andreas Sauer sollten die Hersteller besser über Lieferengpässe informieren. Foto: Fiebig
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Der Großhändler mit Sitz in Rheinstetten beklagt die fehlende Information seitens der Industrie. Foto: Fiebig
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Die Hersteller zeigen sich laut Sauer eher selten kooperativ. „Sie sagen, sie wüssten nicht, wann die Ware wieder lieferfähig ist.“ Foto: Fiebig
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Durch Defekte entstehen Hamsterkäufe: Bei unregelmäßigen Lieferungen bevorraten sich die Warenwirtschaftssysteme des Großhandels und der Apotheken automatisch mehr. Foto: Fiebig
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Die Großhändler bekommen auch Probleme, wenn sie Nachbestellungen beliefern müssen. Foto: Fiebig
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Denn wenn Ware von den Herstellern geliefert wird und gleichzeitig 1000 Kunden bedient werden müssen, sind die Lager gleich wieder leer. Foto: Fiebig
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Die Lieferengpässe hätten sich mit fortschreitender Zentralisierung der Wirkstoffproduktion und der Globalisierung in den vergangenen Jahren verschärft. Foto: Fiebig
Die Gründe für die Defekte kennt der Großhändler nicht, weiß aber um die Folgen für die Apotheken. Deshalb sollen diese sich jetzt direkt beim Hersteller beschweren. Das vorbereitete Schreiben gibt es in deutscher und französischer Sprache, damit Sanofi-Chef Olivier Brandicourt sowie Deutschlandschef Clemens Kaiser gleichermaßen aus erster Hand erfahren, was die Engpässe für die Apotheken bedeuten.
Im Schreiben heißt es wörtlich: „Sehr geehrter Herr Kaiser, in meiner Apotheke bin ich tagtäglich für die Versorgung zahlreicher Patientinnen und Patienten verantwortlich. Hierzu werden auch Arzneimittel von Sanofi und des Sanofi-Tochterunternehmens Zentiva benötigt.“ Jedoch seien immer wieder Zentiva-Artikel nicht lieferbar oder nur schwer erhältlich. Für die Apotheken bedeute das einen erhöhten Aufwand. Der Großhändler erlaubt sich im Namen der Kunden den Hinweis, dass der Aufwand durch die Option der Direktbestellung noch vergrößert werde.
Die Apotheker sollen klare Worte an den Hersteller richten: „Es ist mir unbegreiflich, dass es einem namhaften Hersteller wie Sanofi/Zentiva nicht gelingt, Lieferprobleme bei seinen Arzneimitteln in den Griff zu bekommen. Ich bin nicht bereit, diesen unhaltbaren Zustand länger zu akzeptieren“, heißt es in dem Protestbrief.
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