Lauer-Fischer

Apotheken-EDV trifft Spiegel Online Patrick Hollstein, 25.10.2016 13:11 Uhr

Berlin - 

Beim Thema Digitalisierung kapitulieren viele Apotheker. Wer nicht im Versandhandel aktiv ist, der glaubt meist nicht daran, im Internet Kunden gewinnen zu können. Bei Lauer-Fischer und dem Mutterkonzern CompuGroupMedical (CGM) sieht man keinen Grund, DocMorris & Co. das Terrain zu überlassen. Mit CGM Genius wurde ein System aufgesetzt, mit dessen Hilfe Apotheken Online-Werbung in ihrem regionalen Umfeld schalten können.

Über die Website von CGM Genius können sich Apotheken aus verschiedenen Vorlagen Motive aussuchen und ihre eigenen digitalen Werbeformate erstellen. Zu den verschiedenen Beratungsthemen gibt es unterschiedliche Angebote – von Hausapotheke über Kosmetik und Gewichtsreduktion bis hin zu Mutter & Kind. Außerdem werden je nach Saison zusätzliche Inhalte vorgeschlagen, Beispiele sind Allergie und Erkältungskrankheiten.

Hat sich der Apotheker für eine Kampagne entschieden, kann er das Motiv individualisieren: Er kann beispielsweise die Filiale aussuchen, für die er Werbung schalten will, Anschrift und Öffnungszeiten hinterlegen und sogar Fotos von sich oder seinem Team hochladen. Anschließend kann er festlegen, in welchem Zeitraum die Kampagne laufen soll und wie viel Geld er ausgeben möchte.

Dabei wird direkt angezeigt, wie oft sein Motiv für einen bestimmten Betrag ausgespielt wird – und ob das Volumen nach den Erfahrungswerten sinnvoll ist. Angesteuert werden nur Besucher, die tatsächlich aus dem Umfeld der Apotheke kommen. Bespielt werden Portale wie Spiegel online, HolidayCheck, FAZ.net, GesünderNet, NetDoktor, Onmeda sowie 100 weitere Websites. Je nach Kamagnenmotiv werden unterschiedliche Plattformen angesteuert: Das Thema Mutter & Kind etwa wird auf Portalen wie Eltern.de ausgespielt.

Erstellt werden nicht nur Online-Banner, sondern auch eine passende Landing-Page sowie korrespondierende Motive für das Apotheken-TV und das Kassen-Display. Um den Erfolg der Maßnahme zu messen, können außerdem mehrere Pharmazentralnummern (PZN) hinterlegt werden, bei denen mit Veränderungen beim Abverkauf gerechnet wird.

Noch steckt das Konzept in den Kinderschuhen, doch bei Lauer-Fischer ist man überzeugt, Kooperationen und Industrie einen echten Mehrwert zu liefern. Vorranginges Ziel ist die Erhöhung der Kundenfrequenz und damit der Abverkäufe in der Apotheke. Denkbar sei, dass Verbünde und Hersteller über CGM Genius bestimmte Kampagnen anbieten und sich die Kosten dann mit den Apotheken teilten, sagt Stephan Haux, Leiter Produktmanagement.

Für die Apotheken ist die Nutzung von CGM Genius kostenlos; nur die Gebühren für Nutzung der Werbeflächen fallen natürlich an. Lauer-Fischer arbeitet mit der Großagentur Serviceplan zusammen, die wiederum auf Vermarkter und Portalbetreiber wie Gruner & Jahr, Axel Springer, United Internet, Bauer, Tomorrow Focus, Ströer und Sevenone zurückgreift.

Lars Henze, der das Apothekengeschäft betreut, hofft, dass er auch Apotheken von dem Konzept überzeugen kann, die nicht Kunden bei Lauer-Fischer sind. Wer den Erfolg messen will, könnte das bereits vor zwei Jahren vorgestellte Konzept CGM Metis nutzen. Das Basismodul ist auch hier kostenlos. Nach Anbindung an das EDV-System Winapo soll CGM Genius dann ganz neue Möglichkeiten der Werbung entfalten.