dm vs. Rossmann

„Diese Kundin bekommt hier nichts!“

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Berlin -

Ein Facebook-Beitrag einer dm-Mitarbeiterin sorgt für Aufsehen im Netz. Sie wirft ihren Kolleginnen vom Konkurrenten Rossmann vor, sie beschimpft und beleidigt zu haben. Mittlerweile soll bei der Polizei sogar eine Anzeige erstattet worden sein. Damit nimmt der Konkurrenzkampf zwischen den beiden Drogerieketten groteske Züge an.

Giannina Zentrich heißt die dm-Mitarbeiterin, die nach eigenen Angaben in einer Rossmann-Filiale in Bedburg einkaufen war. Dort habe sie bei einigen aktuellen Angeboten zuschlagen wollen. „Ohne böse Hintergedanken“, wie sie in ihrem Facebook-Post beteuert, der inzwischen Tausende Male geteilt wurde. An der Kasse sei ihr dann mitgeteilt worden, dass sie von jedem Produkt maximal drei Exemplare kaufen dürfe, woraufhin sie die Produkte wieder in die Regale zurücklegte. Danach, so schreibt sie auf Facebook, „begann mein ganz persönlicher Albtraum“.

Als Zentrich an der Kasse stand, soll plötzliche eine Rossmann-Mitarbeiterin lauthals gerufen haben: „Bonabbruch, sofort Storno. Diese Kundin bekommt hier nichts!“ Vor allen anderen Kunden sei ihr von der Filialleitung vorgeworfen worden, für dm einzukaufen und dort Produkte zu einem höheren Preis weiterzuverkaufen.

Dieser Vorwurf gegenüber dm ist nicht neu. Kürzlich hatte eine Meldung für Schlagzeilen gesorgt, nach der dm seine Mitarbeiter gezielt zum Einkaufen bei der Konkurrenz schickt. Die Angestellten sollen dort Produkte, die im Angebot sind, aufkaufen und sie dann in die eigene Regale stellen und teurer anbieten.

Zentrich fühlt sich aber zu Unrecht beschuldigt. So habe sie zum Beispiel auch Kaffee und Produkte der Eigenmarke kaufen wollen, die dm gar nicht führt. Auch das sei ihr verweigert worden. Empört schrieb sie auf Facebook: „Ganz ehrlich, ich habe derartiges Verhalten noch nie erlebt. Diskriminierung aufgrund von Nationalität, Religion... Aber nun aufgrund des Arbeitgebers?“ Sie fühle sich gedemütigt.

Rossmann wehrt sich gegen die Vorwürfe und behauptet laut Huffington Post, die dm-Verkäuferin habe massenhaft reduzierte Produkte einkaufen wollen: 28 Flaschen Perwoll, 25 Flaschen Odol und 75 Packungen Guhl habe sie insgesamt in den zwei Einkaufswägen gehabt. Die Verkäuferinnen und die Fillialleitung hinderten die Frau jedoch daran. Zentrich sei „nachweislich dm-Ankäuferin“, so ein Rossmann-Sprecher. Gegenüber der Huffington Post sagte er: „Hunderte unserer Filialen werden seit Wochen von 'dm-Aufkäufern' heimgesucht.“ Die Folge: leere Regale, ausverkaufte Angebote und verärgerte Kunden.

Die dm-Mitarbeiterin soll mittlerweile gegen ihre Rossmann-Kollegen Anzeige bei der Polizei erstattet haben. Ihr Vorwurf: Sie sei von den Mitarbeitern beleidigt und beschimpft worden. Was wirklich an dem Tag in der Rossmann-Filiale passiert ist, wird nun die Polizei klären müssen.

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