ADHOC: Sie haben aber auch prominente Zugpferde verloren.
WORCH: Kooperationen haben immer das Problem, dass einzelne Apotheker sie als Plattform für ihren eigene Ideen nutzen wollen. Das kann Sinn machen, wenn alle Mitglieder profitieren und dahinter stehen. Das war bei uns nicht immer der Fall. Bei den Eigenmarken wiederum mussten wir uns von unseren Partnern Axea und Axicorp trennen, weil diese eigene Interessen verfolgten. Auch das hat uns viel Geld gekostet.
ADHOC: Wozu brauchen Apotheken überhaupt Eigenmarken?
WORCH: Wenn Hersteller und Zwischenhändler wegfallen, bleibt die gesamte Spanne bei der Apotheke. Bei unserer Kosmetik liegt die Marge weit über 100 Prozent, an unseren Schwangerschaftstest verdient der Apotheker rund 9 Euro. Bei Arzneimitteln ist der Aufschlag natürlich etwas niedriger. Der Apotheker kann sich mit dem Sortiment außerdem in seinem Umfeld gegenüber Mitbewerbern abgrenzen.
AHOC: Was sagt die Industrie zur neuen Konkurrenz?
WORCH: Wenn man den Lebensmitteleinzelhandel betrachtet, sieht man, dass das Zusammenspiel zwischen Marken und Eigenmarken gut funktioniert. Anfangs waren die Hersteller trotzdem „not amused“. Es hat viele Gespräche gegeben. Unseren besten Partnern haben wir zugesichert, dass wir auf deren Angebot Rücksicht nehmen werden. Wir werden beispielsweise Hexal keine Konkurrenz machen.
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