Pharmakonzerne

GSK sponsert 21 Patientenorganisationen

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Berlin -

Mit insgesamt 86.000 Euro hat GlaxoSmithKline (GSK) im Jahr 2017 wieder Patientenorgansisationen in Deutschland gesponsort. Auf der Liste stehen insgesamt 21 Organisationen. Zu der Summe kamen noch Reise- und Übernachtungskosten für Patientenvertreter von 3340 Euro.

Seit zwölf Jahren veröffentlicht GSK auf seiner Homepage die Höhe der Zuwendungen und deren Verwendungszweck. Laut dem Patientenkodex des Pharmakonzerns ist stets ein schriftlicher Vertrag vorgesehen. Die Organisation muss zwingend auch von anderer Seite Gelder bekommen, die Zuwendung von GSK darf dabei maximal 25 Prozent des Jahresbudgets ausmachen. GSK selbst darf keine eigene Patientenorganisation gründen und auch nicht die Absicht verfolgen, mit seiner Unterstützung den Absatz seiner Produkte zu optimieren.

Unterstützt wurden Einrichtungen, die sich vor allem um Patienten und ihre Angehörigen kümmern in den Indikationsbereichen Duchenne-Muskeldystrophie, Amputation, Sehbehinderung, Osteoporose, Brandverletzung, Rheuma, Allergie und Psoriasis, Asthma und Atemwegserkrankungen, Lebertransplantation, angeborene Immundefekte, chronische Schmerzen, Lupus Erythematodes sowie pulmonale Hypertonie.

Mit 86.000 Euro lag der Betrag unter dem Vorjahreswert; 2016 waren 98.000 Euro an 29 Organisationen gezahlt worden. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund erhielt damals mit 20.500 Euro die mit Abstand höchste Zahlung.

Neben ihrer Sponsorenliste veröffentlichen die Briten außerdem ein Register mit den Ergebnissen ihrer klinischen Studien – unabhängig davon, ob sie positiv oder negativ ausfallen. Über Zahlungen an Ärzte macht GSK nichts bekannt; die Rechercheplattform Correctiv hatte zuletzt ermittelt, dass der Konzern im Jahr 2015 1,6 Millionen Euro an Honoraren, Spesen, Tagungsgebühren und Reisekosten an Ärzte deutschlandweit gezahlt hatte.

Seit 2009 informieren die Mitgliedsunternehmen des Vereins „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie“ (FSA) die Öffentlichkeit jährlich über alle Zuwendungen an Selbsthilfeorganisationen in Form und Höhe. Dazu zählen etwa finanzielle Leistungen zur Unterstützung von Veranstaltungen oder der Druck von Informationsmaterialien. 2016 wurden die Zuwendungen erstmals in Form einer öffentlich zugänglichen Online-Datenbank publiziert.

Demnach spendeten zuletzt 31 Unternehmen insgesamt fünf Millionen Euro. Die größten Spender waren Bayer mit 663.000 Euro, Boehringer mit 561.000 Euro, AbbVie mit 536.000 Euro, Novartis mit 444.000 Euro und Pfizer mit 354.000 Euro. Acht Firmen verneinten derartige Zahlungen.

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