Großhandel

Phoenix-Chef schießt gegen Versender Lothar Klein, 23.08.2018 16:07 Uhr

Berlin - 

Die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag, hat die Unternehmenszentrale von Phoenix besucht. Im Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden, Oliver Windholz und Deutschlandchef Marcus Freitag ging es um die Gesundheitsversorgung in Deutschland, Herausforderungen für den pharmazeutischen Großhandel und die Arzneimittelsicherheit.

„Wir brauchen keinen 40-Grad-Sommer wie diesen, um deutlich zu machen, dass die durchgehend temperaturkontrollierte Medikamentenversorgung durch den Großhandel und Apotheken sicherer ist als der Versandhandel mit ungekühlten Lieferfahrzeugen“, konstatierte Windholz. Er forderte gleiches Recht für alle und meinte damit einheitliche gesetzliche Anforderungen für pharmazeutischen Großhandel und den Versandhandel. Maag setzte sich jüngst im Bundestag für eine wirkungsgleiche Regelung ein, die diese Nachteile für Apotheken und Großhandel ausgleicht. „Arzneimittelsicherheit ist für die Menschen in Deutschland ein wichtiges Thema und der Pharmagroßhandel ist für die schnelle und sichere Medikamentenversorgung unverzichtbar“, so die Gesundheitspolitikerin.

„Damit wir die gute Arzneimittelversorgung in Deutschland weiterhin gewährleisten können, muss die Vergütung den aktuellen Rahmenbedingungen angepasst werden“, forderte Freitag. Diese haben sich durch regulatorische Anforderungen wie die EU-Leitlinien für den Vertrieb von Arzneimitteln (GDP), einen höherer Anteil an Hochpreisartikeln oder Rabattverträge verändert.

Phoenix fordert vom Gesetzgeber eine Klarstellung als Reaktion auf das Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) im Jahr 2017, dass der Fixanteil der Großhandelsmarge nicht rabattier- und skontofähig ist. Gleichzeitig beanstandet Phoenix die ungleiche Behandlung zwischen stationären deutschen Apotheken und ausländischen Versandapotheken. Während sich die heimische Apotheke an die Preisbindung halten muss, dürfen EU-Anbieter Preisnachlässe und Boni gewähren. Hier sei der Gesetzgeber ebenfalls gefordert. „Wir werden im Gespräch mit der Politik bleiben“, so Windholz und sicherte zu, alles für die Arzneimittelsicherheit und deren Verfügbarkeit in Deutschland zu tun.