Aromatherapie aus dem Allgäu

Echt Dufte: Naturkissen aus Handarbeit

, Uhr
Berlin -

Die Aromatherapie nimmt in vielen Apotheken mittlerweile einen festen Stellenwert ein. Verena Dorn hat mit ihrem Start-up „Echt Dufte“ gleich mehrere Themen kombiniert, die aktuell in den Fokus der Gesellschaft gerückt sind: Ihre Aromakissen werden aus regionalen Materialien gefertigt, gleichzeitig bietet sie Müttern und Rentnerinnen einen Arbeitsplatz mit fairer Bezahlung. Die Produkte erlangen immer mehr Bekanntheit, sodass kürzlich sogar ein Außendienst für die Apotheken eingeführt wurde.

Die Anwendungsgebiete der Aromatherapie sind breit gefächert. Bei „Echt Dufte“ wird der Fokus vor allem auf einen gesunden Schlaf gelegt. „Immer mehr Menschen können nicht gut schlafen“, erklärt Dorn. Ihre Handmade-Kissen sollen daher vor allem als Einschlafhilfe dienen. Aber auch bei anderen – vor allem psychisch bedingten Beschwerden – sollen die verschiedenen Kissen helfen: Gegen Nervosität, Sorgen, als Mutmacher, für mehr Lebenslust oder nach einer schweren Krankheitsdiagnose. „Zum Schnuppern, Wärmen, Knuddeln und Träumen.“

Handarbeit und faire Arbeitsplätze

Das Besondere: Alle Kissen werden aus regionalen Materialien in liebevoller Handarbeit gefertigt und enthalten keine chemischen Duftstoffe. „Wir verwenden keine Maschinen für die Herstellung“, erklärt Dorn. Die benötigten Blüten und Kräuter werden von Hand geschnitten und gesammelt, zum Trocknen aufgehängt und schließlich per Hand gerebelt. Dabei hilft die ganze Familie. Befüllt und genäht werden die Kissen aus Bio-Stoffen von Müttern und Rentnerinnen aus der Region. „Wir möchten die Frauen unterstützen und bieten ihnen eine flexible Arbeit.“ Die Kissen selbst seien sehr einfach zu nähen. „Dafür muss man keine Schneiderausbildung haben“, lacht Dorn. So kann genäht werden, wenn die Kinder Mittagsschlaf halten oder abends – je nachdem wann Zeit ist. „Die persönliche Handschrift jeder Mama, die für uns arbeitet, steckt daher in den Produkten.“ Rund 100 Kissen werden so pro Woche fertiggestellt.

Gestartet ist Dorn mit nur einem Produkt. Mittlerweile umfasst das Angebot mehr als 100 Artikel – in Zukunft sollen weitere folgen. „Hier freuen wir uns auch über Rückmeldungen, Wünsche und Input der Kunden“, meint Dorn. Neben dem klassischen Zirbenkissen werden weitere Kombinationen mit verschiedenen Duftrichtungen angeboten und nach entsprechenden Themen benannt. So enthält das „Mutmacherkissen“ beispielsweise Zirbe mit Zedernholz, das „Lebenslustkissen“ duftet nach Verbene und das „Kinderwohlkissen“ nach Lavendel. Die Kissen werden in unterschiedlichen Größen angeboten. Sie können beim Schlafen in Kopfnähe platziert werden oder sogar als Kopfkissen dienen. „Wir wollen die Menschen so näher an die Naturheilkunde bringen“, erklärt Dorn.

Platzierung in Apotheken im Fokus

Bisher sind die Produkte von „Echt Dufte“ in Buchhandlungen, Geschenkläden und Apotheken vertreten. Der Fokus soll in Zukunft jedoch zunehmend auf die Apotheken gelegt werden. Seit September ist Jörg Sproll für das Start-up tätig. Im Lockdown hatte der Vertriebler sich umorientiert. Seitdem besucht er die Apotheken und kümmert sich um den Außendienst des Start-ups. „Die Apotheken vor Ort sind eine super Schnittstelle“ erklärt er. Das Sortiment werde dabei speziell auf die Apotheken abgestimmt. „In ländlichen Apotheken laufen vielleicht andere Produkte besser als in Stadt-Apotheken“, erklärt Dorn. Mit der Zeit wolle man in diesem Punkt noch Erfahrungen sammeln.

Im Sortiment sind neben den Duftkissen auch klassische Wärmekissen. Diese sind mit Hirse oder Raps gefüllt statt wie so häufig mit Kirschkernen. „Weil die Saaten ölhaltig sind, speichern sie die Wärme viel länger“, erklärt Dorn. Ein weiteres Produkt sind die sogenannten „Therapiekissen“. Diese sind mit Bergheu und Kräutern aus der Region gefüllt. „Viele Heilpraktiker verwenden sie bei Gelenkschmerzen, Muskelbeschwerden oder Rheuma.“ Dazu werden die Kissen über Wasserdampf erwärmt und auf die schmerzenden Stellen gelegt.

Mittlerweile erhält das Start-up Anfragen aus ganz Deutschland. „Wir wollen das Angebot definitiv nicht regional begrenzen“, meint Dorn. Der Markt für die Produkte sei groß – auch weil die Themen Nachhaltigkeit und Regionalität zunehmend eine Rolle spielen. „Viele kennen die Produkte mittlerweile auch aus dem Urlaub.“ Die regionale Produktion in Handarbeit hat selbstverständlich ihren Preis: „Deshalb sind unsere Kissen preislich auch nicht konkurrenzfähig zu Massenarbeit Made in China, Bangladesch oder Indien.“

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte