Luxus-Safe

Diamantstaub für die Apotheke Silvia Meixner, 01.10.2017 21:21 Uhr

Berlin - 

Jede Apotheke hat einen Safe. Sicher und zuverlässig soll er sein. Aber schick? So ein Sicherheitsschrank steht ja meist im Hinterzimmer, da ist es nicht so wichtig, wie er aussieht. Wenn man allerdings einen der Luxus-Safes von Stockinger gesehen hat, gerät man ins Grübeln. Und sucht vorsorglich den Lieblings-Nagellack heraus.

Bei Stockinger bleibt kein Wunsch unerfüllt. Sie hätten den Lack gern in einer Herbst-Nagellack-Trendfarbe, vielleicht Toffee oder Deep Purple? Wird erfüllt. Bei 30.000 Euro geht‘s los. „Die ungewöhnlichsten Wünsche gibt es meist hinsichtlich der Lackierung, wir bieten unter anderem eine Sonderlackierung mit Diamant-Staub in den obersten Lackschichten an“, sagt Geschäftsführer Matthias Fitzthum.

„Sehr oft lackieren wir Safes exakt in der Farbe des Lieblings-Fahrzeuges, etwa Aston Martin, Porsche oder Rolls-Royce und statten das Interieur der Safes in den Materialien Holz, Leder und Alu des Wagens aus.“ Das Leder des Safes bekommt dann selbstverständlich dasselbe Nahtmuster wie das Auto, soll ja alles zusammenpassen.

Für den italienischen Motorboothersteller Riva wurde kürzlich ein Safe designt, der jedes der so eleganten Boote noch ein wenig schicker macht, obwohl das bei diesen Luxus-Fortbewegungsmitteln wirklich schwierig scheint. Online kann man kleine 0815-Safes schon ab 18,50 Euro bestellen, ab 500 Euro bekommt man ein vernünftiges Modell, Mittelklasse-Exemplare kosten 1500 bis 2000 Euro. Sie erfüllen ihren Zweck, sind aber meistens kein Hingucker. Das Unternehmen aus München verkauft weltweit in rund 100 Länder, die stärksten Märkte sind Europa und die USA.

Die Kunden haben allesamt hohe Ansprüche. „Oft geht es einfach um die Perfektionierung bei der extrem sicheren Lagerung von Lieblingsstücken, egal ob dies seltene Uhren oder Waffen sind“, erzählt Fitzthum, „unlängst durften wir für einen passionierten Oldtimer-Sammler eine gepanzerte Garage inklusive Gaslöschanlage fertigen und ihm in dieser Garage eine Gentlemen's Lounge einrichten, das Ergebnis war umwerfend. Unsere Produkte findet man in den Residenzen des Hochadels ebenso wie in Villen und auf Yachten von Sport- und Filmstarts, in Penthäusern von Unternehmern und Lofts von privaten Sammlern.“

Namen? Kleine Details? Preise? Nicht bei Stockinger. Hier ist Diskretion oberstes Gebot. Schließlich geht es um die Sicherheit. Und die scheint zuverlässig zu sein. Noch nie wurde ein Stockinger-Safe gewaltsam geöffnet. „Und wir tun alles, damit das so bleibt“, sagt der Geschäftsführer.

Das Unternehmen wurde 1978 gegründet und hat den Anspruch, die sichersten und schönsten Tresore der Welt herzustellen. Philosophie: „So sicher wie eine Bank, nur schöner.“ Auftrag erfüllt.

Hier sind die technischen Details: patentiertes Schließsystem, mehrwandige Konstruktion, zur Armierung (die Stärkung eines Objekts durch ein anderes) wird unter anderem eine ultra-harte Mischung von Spezialpolymeren verwendet, die eine bis zu sechsfach höhere Härte als herkömmliche Panzerungen aufweist. Ein Sicherheitsbolzenmechanismus verriegelt jeden Stockinger Safe an allen vier Seiten. Beim Versuch, ihn gewaltsam zu öffnen, verriegeln die Bolzen permanent.

Eine leichte Berührung des quadratischen Firmenlogos auf dem Tresor reicht aus, um die unsichtbare Schublade geräuschlos herausfahren zu lassen. Auf dem Tastenfeld gibt der Besitzer den Sicherheitscode ein und der Safe öffnet sich. In der Schweiz sind Tresore des Münchener Unternehmens als SSV-Typ „Kassenschrank Verzeichnis II“ bzw. „Panzerschrank Verzeichnis I“ klassifiziert. Die Sicherheitseinstufung des Verbandes deutscher Sachversicherer VDS III bzw. IV, basierend auf der EU-Norm 1143-1, entspricht der von Banken. Das liest sich auf für Laien beeindruckend und vertrauenerweckend.

Wer heute bestellt, bekommt das gute Stück in rund drei Monaten geliefert, bei Maßanfertigungen, bei denen die Außenmaße des Safes an lokale Gegebenheiten angepasst werden müssen, kann die Fertigung bis zu fünf Monate dauern. Wenn Sie also jetzt Ihre Yacht vermessen, ist der Safe im Frühling einsatzbereit. Die anderen Segler werden Augen machen. Es ist auch zu überlegen, einen Safe mal zur Abwechslung in den Verkaufsbereich der Apotheke zu stellen. Als Schmuckstück. Freuen Sie sich auf die Augen der Kollegen.