Folgen der Corona-Krise

Dialyse-Patienten sterben – Gewinnwarnung bei Fresenius dpa, 02.02.2021 14:15 Uhr

Weil unter den Corona-Opfern offenbar viele Dialyse-Patienten sind, streicht Fresenius die Prognose. Foto: Fresenius
Berlin - 

Das Coronavirus ist besonders für geschwächte Patienten gefährlich. Die Übersterblichkeit bei Nierenerkrankungen hat auch Folgen für einen deutschen Konzern Fresenius.

Weil viele Blutwäschepatienten im Zusammenhang mit der Virus-Krankheit Covid-19 sterben, richtet sich der Bad Homburger Medizin-Konzern Fresenius auf ein schwieriges Geschäftsjahr ein. Anleger zeigten sich am Dienstag regelrecht entsetzt über Warnungen der ebenfalls im Dax notierten Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) vom Vorabend. FMC-Aktien brachen bis zu 13 Prozent ein auf den niedrigsten Stand seit März. Der Börsenwert des Unternehmens sackte zwischenzeitlich um 2,5 Milliarden Euro ab.

Von einem „schockierenden Ausblick“ sprach ein Händler mit Blick auf das Gewinnziel des Dialysekonzerns, das um bis zu einem Viertel in diesem Jahr sinken könnte. Als Grund nannte das Unternehmen eine erhöhte Sterblichkeit von Nierenwäschepatienten im Zusammenhang mit Covid-19.

Die Papiere des Mutterkonzerns Fresenius büßten im Sog von FMC ebenfalls ein und stabilisierten sich später bei einem Minus von um die 5 Prozent. Der Medizin- und Krankenhauskonzern FSE richtet sich auf ein weiteres von der Corona-Krise überschattetes Geschäftsjahr ein. Man gehe davon aus, dass es bei den aktuellen Belastungen und Einschränkungen durch die Pandemie erst in der zweiten Jahreshälfte zu Erleichterungen kommen werde, teilte das Dax-Unternehmen mit. Die Ergebnisentwicklung werde daher voraussichtlich auch im laufenden Jahr stark von Covid-19-Effekten beeinflusst sein.

Das Management um Konzernchef Stephan Sturm gab vor der offiziellen Bilanzpressekonferenz Ende Februar eine erste Prognose für 2021 ab. Demnach strebt die Gesellschaft währungsbereinigt ein „gesundes Umsatzwachstum“ an. Das auf die Anteilseigner entfallende Konzernergebnis soll vor Sondereinflüssen und einmaligen Aufwendungen im Zusammenhang mit wahrscheinlichen Effizienz- und Kosteneinsparungsprogrammen im Vergleich zum Vorjahr „mindestens in etwa stabil“ bleiben.