Trotz Corona

Dermapharm: Prognose rauf, Kurs runter

, Uhr aktualisiert am 21.08.2020 12:09 Uhr
Berlin -

Dermapharm blickt optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr. Deshalb hat der SDax-Konzern seine Prognose für 2020 erhöht. An der Börse kamen die Zahlen trotzdem nicht gut an.

Demnach erwartet Dermpaharm nun einen Umsatzanstieg von 12 bis 15 Prozent und einen Anstieg beim bereinigten operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 8 bis 10 Prozent. Bisher ging das Management in beiden Fällen von einem Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich aus.

Umsatz und Ergebnis konnte Dermapharm im ersten Halbjahr steigern. Nach vorläufigen Zahlen kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 378 Millionen Euro. Das operative Ergebnis stieg leicht um 2 Prozent auf 92 Millionen Euro. In den Zahlen spiegele sich die erhöhte Nachfrage im ersten Quartal bei den Markenarzneimitteln wider, als auch eine Glättung dieser Bevorratungseffekte im zweiten Quartal, sagte Vorstandschef Dr. Hans-Georg Feldmeier.

In einem durch die Corona-Pandemie veränderten Umfeld sei es gelungen, auf Wachstumskurs zu bleiben. „Mit großem Engagement widmen wir uns der Integration der Allergopharma in den Unternehmensverbund, die wir in den Bereichen IT, Logistik und Organisation bis zum Jahresende abschließen werden. Allergopharma stärkt unsere Marktposition in der Dachregion, forciert die Internationalisierung der Unternehmensgruppe und erweitert unsere Kompetenz in Forschung und Entwicklung.“

An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an, Analysten hatten mehr erwartet. Das zweite Quartal sei schwach gewesen, die aktualisierten Jahresziele seien vor allem auf die Anfang des Jahres übernommene Allergopharma zurückzuführen. Allerdings haben die seit Februar 2018 börsennotierten Aktien ihre Scharte infolge des Corona-Börsencrash im März längst wieder ausgewetzt und im Mai bei etwas über 50 Euro sogar ein Rekordhoch erklommen.

Im Segment „Markenarzneimittel und andere Gesundheitsprodukte“ hatte Dermapharm im ersten Quartal, insbesondere in den Therapiegebieten „Vitamine/Mineralien/Enzyme“, Bevorratungskäufe verzeichnet. Diese aufgebauten Lagerbestände der Großhändler und Apotheken führten dann im zweiten Quartal zu einer entsprechenden Reduzierung des Absatzes in Deutschland. Bei den internationalen Kunden gab es seit März infolge der Lockdown-Regelungen insgesamt eine zurückhaltende Nachfrage. Gleichzeitig hatte Dermapharm aufgrund der weltweiten Bewegungs- und Kontaktbeschränkungen den Markteintritt und die entsprechenden Marketing-Aktivitäten für den Bite-Away in den USA verschoben.

Auch im Segment „Parallelimporte“ wurden die erhöhte Nachfrage des ersten Quartals durch geringere Absätze im zweiten Quartal kompensiert. Durch die Einführung höhermargiger Cannabis-Produkte konnten die Erträge im Bereich des Vertriebs mit Betäubungsmitteln gesteigert werden, was auf die erfolgreichen Vermarktungsaktivitäten von Axicorp zurückzuführen ist.

Im Segment „Pflanzliche Extrakte“ wurden Corona-bedingt temporär deutlich weniger Extrakte an internationale Kunden abgesetzt als ursprünglich geplant. Im zweiten Quartal verzeichnete Dermapharm jedoch bereits wieder eine deutliche Belebung des Geschäfts mit leichten Aufholeffekten.

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