Datenpanne bei Wepa

Daten von tausenden Apotheken verschickt Alexander Müller, 26.11.2021 15:06 Uhr aktualisiert am 26.11.2021 18:14 Uhr

Datenpanne bei Wepa: Das Unternehmen hat Bestelldaten zu Aponorm an tausende Apotheken verschickt.
Berlin - 

Bei der Firma Wepa ist es zu einer veritablen Datenpanne gekommen. Offenbar aus Versehen hat ein Mitarbeiter die Bestelldaten von knapp 14.000 Apotheken an andere Kunden versandt.

Der Fachberater wollte bei seinen Kunden Bestellungen einsammeln und hat seiner Mail hierzu den Aponorm-Katalog als Anhang hinzugefügt. Offensichtlich nicht für die Apotheken gedacht ist dagegen die ebenfalls angehängte Excel-Tabelle mit den „Nachkauf“-Angaben aller Apotheken.

Aus den Daten ergibt sich detailliert, wer wie viel von welchem Produkt gekauft hat, aufgeschlüsselt nach dem abgelaufenen Geschäftsjahr und für den aktuellen Zeitraum Juli bis November 2021. Anschrift, Telefonnummer, E-Mail und Wepa-Stammvertreter – alles in einer Datei. Die Excel-Tabelle enthält mehr als 90.000 Zeilen.

Eine Wepa-Sprecherin erklärte auf Anfrage: „Aufgrund menschlichen Versagens wurde ein Teil der Kundendaten an einen Empfängerkreis von ungefähr 450 Geschäftspartnern weitergegeben, der diese nicht hätte erhalten dürfen.“ Sämtliche datenschutzrechtliche Schritte seien eingeleitet und die zuständige Behörde vollumfänglich informiert worden. „Obwohl menschliches Versagen Teil des Lebens und uns ein Fehler dieser Art erstmalig unterlaufen ist, bedauern wir diesen Vorfall sehr. Wir werden unsere internen Prozesse dahingehend sicherstellen, dass uns dieser Fehler nicht noch einmal unterläuft“, so die Sprecherin.

Auslöser für die Rundmail sind die derzeitigen Probleme in den Lieferketten. Unabhängig von coronabedingten Maßnahmen bestehe zudem ein noch nie dagewesener Mangel an Frachtraum, schreibt der Wepa-Fachberater. „Wir von Wepa geben unser Bestes, um permanent lieferfähig zu bleiben. Dennoch wird es in den nächsten Monaten immer wieder zu Engpässen in der Lieferfähigkeit kommen können“, so die Ankündigung.

Der Mitarbeiter schlägt daher für die Aponorm-Geräte vor, mit Terminaufträgen die Lieferungen im nächsten Jahr sicherzustellen. Die Apotheken sollen Termin- und Mengenwünsche durchgeben und so etwas mehr Planungssicherheit erreichen.