Apotheken-Franchise

Avie feiert 200 Apotheken

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Berlin -

Geräuschloser als andere Kooperationen kommt Avie daher. Doch der Verbund, hinter dem die Kohl-Gruppe steht, verzeichnet seit Jahren einen stetigen Zuwachs. Mit der Eröffnung der Apotheke im Ärztehaus im oberschwäbischen Neresheim zählt das Franchise-Konzept nunmehr 200 Partnerapotheken.

Die neue Apotheke wurde in einem Ärztehaus eröffnet, das vor anderthalb Jahren gegründet wurde und in dem auch ein Sanitätshaus untergebracht ist. Damit gibt es künftig drei Apotheken in Neresheim, darunter auch die Marien-Apotheke und die Stadt-Apotheke, die am Standort mit neun Verordnern offenbar kein Interesse hatten.

Für Apotheker Jens Boving ist es bereits die dritte Apotheke in Zusammenarbeit mit Avie: Bereits die 2001 eröffnete Hauptapotheke am Markt in Ellwangen und die 2004 gegründete Filiale in Westhausen sind seit einigen Wochen Avie-Partnerapotheken; im Unterschied zu den 90 „Avie-Apotheken“ tragen die „Partner von Avie“ neben der Gemeinschaftsmarke ihre alte Bezeichnung weiter.

Boving hatte die Marke „Schwaben Gesundheit“ aufgebaut, die er angesichts der Investitionen fortführen und für andere Zwecke nutzen will. „Wir haben noch Einiges vor.“ Von 2007 bis 2009 war Boving im Versandhandel aktiv; heute gehört Apoin einem befreundeten Apotheker aus Stuttgart.

Bovings vierte Apotheke, die Apotheke am Markt in Hüttlingen, gehört noch nicht zur Franchisegruppe. Allerdings denkt der Apotheker auch hier über eine Mitgliedschaft bei Avie nach. Die Elch-Apotheke in Ellwangen hatte er Ende Februar aufgegeben, weil die Ärzte die Innenstadt zunehmend verlassen.

Boving, vor Jahren Mitglied bei „Meine Apotheke“, lobt die umsatzorientierten Marketingtools von Avie; ausschlaggebend war außerdem die professionelle Unterstützung bei der Planung und Durchführung des Umbaus. Avie setzt nicht nur auf Category Management in Sicht- und Freiwahl, sondern auch auf Einrichtungselemente, Licht und Schallschutz am HV-Tisch. „Die Vor-Ort-Apotheke muss den Trumpf der diskreten Beratung ausspielen“, sagt Avie-Geschäftsführer Dr. Thomas Zenk.

Bei Avie hat man ein Konzept entwickelt, mit dem sich die Offizin an einem einzigen Wochenende rundum erneuern lässt. Vier Apotheken wurden bereits im Schnelldurchgang umgerüstet, dazu kommen 16 Neugründungen, die nach dem Konzept eingerichtet wurden. Mittlerweile gibt es eine Warteliste.

Für Avie ist der Wochenendumbau auch ein Vertriebsinstrument. 2016 will Zenk neue Mitglieder gewinnen: „Avie will weiter wachsen. Allerdings vergessen wir unsere aktuellen Partner nicht. Neuerungen müssen immer auch im Bestand nutzbar und umsetzbar sein“, so der Avie-Chef.

Kohl hatte Avie 2004 gemeinsam mit dem Standortentwickler Joachim Birkle gegründet. 2007 erlebte der Verbund einen regelrechten Aderlass, als Birkle im Streit ausschied und knapp 40 der insgesamt 54 Apotheken mitnahm. 2010 war die Gruppe auf 100 Apotheken angewachsen, seitdem hat sich die Zahl wieder verdoppelt.

Firmenchef Edwin Kohl ist mit 66 Jahren so weit entfernt vom Ruhestand, wie man sich nur denken kann. Allerdings hat er auf der Eigentümerseite jetzt den Generationswechsel hinter sich gebracht: Aus steuerlichen Gründen hat er seinen beiden Söhnen den Großteil seiner Anteile an der Kohl-Gruppe überschrieben.

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