GMP-Zertifizierung

Aurora eröffnet Cannabis-Produktionsanlage in Sachsen-Anhalt

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Berlin -

Das Cannabis-Unternehmen Aurora kann in Kürze erste Mengen Medizinalcannabis aus Sachsen-Anhalt an Apotheken ausliefern. Die Produktionsstätte in Leuna hat das EU-GMP-Zertifikat erhalten. Damit liefern nun drei Hersteller deutsches Cannabis.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte Aurora bereits 2019 den Zuschlag für die Herstellungsmenge von 1000 kg Cannabis über vier Jahre erteilt. Angebaut wird das Cultivar Voluptas. Die Anlage umfasst 3600 Quadratmeter. Die Eröffnung erfolgte später als geplant – Verzögerungen aufgrund von Corona ließen sich laut Aurora nicht vermeiden.

Da nun die abschließende Zertifizierung vorliegt, können die ersten Mengen Medizinalcannabis bald ausgeliefert werden. „Mit der EU-GMP-Zertifizierung von Aurora Leuna haben wir erneut unter Beweis gestellt, dass wir Experte im Anlagenbau nach GMP-Standard sind und dabei von unserer langjährigen Erfahrung und den Kompetenzen unseres interdisziplinären Teams profitieren“, so Dr. Axel Gille, Geschäftsführer der Aurora Deutschland und Präsident der Aurora Europe. „Die erste Lieferung aus Leuna wird ein weiterer wichtiger Meilenstein sein um unseren Patienten hochwertiges, zuverlässiges und nach strengsten Kriterien produziertes Medizinalcannabis zu bieten.“

Drei Hersteller dürfen aktuell in Deutschland Cannabis anbauen: Aurora (Leuna, Sachsen-Anhalt), Tilray (Neumünster, Schleswig-Holstein) und Demecan (Ebersbach, Sachsen). Alle drei hatten bereits 2019 die entsprechende Ausschreibung des BfArM gewonnen.

Eine weitere Produktionsstätte von Aurora steht in Dänemark. In Odense werden auf 9200 Quadratmetern Blüten gezüchtet. Die dortige Kapazität beträgt 10.000 kg Medizinalcannabis pro Jahr. Auch dort produziert Aurora nach GMP-Standards. Neben der überwachten Trocknung gehören auch die Bestrahlung und die anschließende Qualitätskontrolle zu den Produktionsschritten.

Seit 2017 ist Aurora, zuvor unter dem Namen Pedanios Cannabis aktiv, eine Tochtergesellschaft des gleichnamigen kanadischen Cannabis-Produzenten mit Hauptsitz in Edmonton, Alberta. Anfang August 2018 firmierte Pedanios um.

Parallel kündigte der Mutterkonzern die Schließung von mehreren Standorten in Nordamerika an. Hintergrund ist das hohe Defizit, mit dem das Unternehmen zu kämpfen hat. In einem Video an die Belegschaft rechtfertigt CEO Miquel Martin die Sparmaßnahmen.

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