Neuer Vorstand beim VDARZ

APO_TI: Die Schnittstelle der Rechenzentren

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Berlin -

Der Bundesverband der Apothekenrechenzentren (VDARZ) hat gestern einen neuen Vorstand gewählt: Werner Dick (AVC) und Klaus Henkel (ARZ Haan) wurden im Amt bestätigt, für den ausscheidenden Michael Dörr wurde Ommo Meiners (NARZ) neu in das Gremium gewählt. Inhaltlich ging es bei der Mitgliederversammlung vor allem um Haftungsfragen beim E-Rezept und die gemeinsame Schnittstelle APO_TI.

Der VDARZ-Vorstand war erst im November neu gewählt worden. Das war nach dem Ausscheiden von Uwe Ennen (NARZ) und Thomas Haubold (ARZ Haan) notwendig geworden. Beide waren zuvor als Geschäftsführer ihrer Rechenzentren ausgeschieden. Für sie waren damals Henkel und Dörr nachgerückt. Doch Dörrs Arbeitsverhältnis als Geschäftsführer des ARZ Darmstadt wurde von den Gesellschaftern noch in der Probezeit beendet, weshalb er auch auf eine erneute Kandidatur beim VDARZ verzichtete.

Dicks Posten als erster Vorsitzender hätte nach vierjähriger Amtszeit eigentlich schon im März neu besetzt werden müssen. Doch wegen der Corona-Krise wurde die Mitgliederversammlung verschoben. Gestern traf man sich in den Räumen des Berliner Apothekervereins. Obwohl Henkels Amtszeit eigentlich gerade erst begonnen hatte, einigte man sich auf eine komplette Neuwahl des Vorstands. Dabei wurde Dick als Vorsitzender bestätigt, Henkel und Meiners zu seinen Stellvertretern gewählt. Die Amtszeit beträgt jetzt für alle vier Jahre.

Ein neues Mitglied konnte der VDARZ ebenfalls begrüßen: Das kleine private Rechenzentrum Stein aus Berlin hat sich dem Verband angeschlossen. Wer allerdings immer noch mit Abwesenheit glänzt, ist Noventi – mit VSA/ALG und SARZ in Sachen Rezeptabrechnung immerhin Marktführer. „Der Vorstand würde es sehr begrüßen, wenn die beiden fehlenden noch dazukommen würden“, heißt es vom VDARZ. Neben Noventi fehlt von den großen Anbietern das private Rechenzentrum AvP.

Noventi hat in der Vergangenheit von seinem engen Draht zum Deutschen Apothekerverband (DAV) profitiert. Neue Herausforderungen bei der Rezeptabrechnung konnten bilateral besprochen werden und der Marktführer sah sich in der Stellvertreterrolle für die Branche – auch wenn das die Mitbewerber nicht unbedingt so sahen. Doch mittlerweile hat sich der VDARZ als Ansprechpartner des DAV etabliert und wird in die Gespräche mit der Politik oder den Kassen einbezogen.

An großen Themen mangelt es nicht. Derzeitiges Kernthema ist natürlich auch bei den Rechenzetren die Einführung des E-Rezepts. Unter anderem muss die Frage geklärt werden, wann der Haftungsübergang im digitalen Prozess erfolgt und ob eine Cyberversicherung für Apotheken erforderlich ist. Der VDARZ will sich in diesen Fragen eng mit dem DAV und dem GKV-Spitzenverband abstimmen. Auch die private Krankenversicherung (PKV) muss aus Sicht des VDARZ abgebildet werden.

Die Rechenzentren haben sich deshalb schon im April mit den Softwarehäusern zusammengeschlossen. Deren Verband ADAS und der VDARZ haben sich in einer gemeinsamen Vorstandssitzung darauf verständigt, einen Standard zur sicheren Übertragung von patientenbezogenen und abrechnungsrelevanten Daten aus der Apothekenwarenwirtschaft in die Apothekenrechenzentren zu etablieren. Die bisherige Schnittstelle zur Übertragung von Rezeptdaten Five-Rx muss aufgrund neuer Anforderungen mit der Einführung des E-Rezepts ersetzt werden.

Die gemeinsame Schnittstelle mit den Softwarehäusern soll einen einheitlichen Industriestandard für die gesamte Branche schaffen. APO_TI heißt die Schnittstelle und soll laut VDARZ der „neue Standard für das E-Rezept“ werden.

 

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