Antiallergika

Heuschnupfen: Verordnungen nehmen zu Nadine Tröbitscher, 23.05.2017 08:09 Uhr

Berlin - 

Der Frühling steht in voller Blütenpracht, die Pollen fliegen und allergische Erkrankungen haben Hochsaison. Heuschnupfengeplagte suchen in der Apotheke Hilfe gegen juckende, brennenden und laufende Augen und Nasen. Betroffen sind Menschen aller Altersgruppen, wobei die Erkrankung im Erwachsenenalter zunimmt. Im Bereich der Rhinologika sind laut Zahlen von QuintilesIMS die Corticoide im Abverkauf gestiegen.

Etwa 15 Prozent der Deutschen leiden unter Heuschnupfen, Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Unter den typischen Symptomen wie tränenden, juckenden Augen, Niesattacken, geschwollenen Augenlidern und laufender Nase leiden 17 Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer. Im Kindesalter ist die Verteilung entgegengesetzt, hier sind eher die Jungen betroffen. In der Altersgruppe bis 19 Jahren wurden etwa 1,6 Millionen Verordnungen ausgestellt, davon 700.000 für Jungen und 460.000 für Mädchen. Im Erwachsenenalter kehrt sich die Zahl Verordnungen zugunsten der weiblichen Patienten um.

Im Jahr 2016 wurden die meisten Verordnungen für Erwachsene zwischen 40 und 59 Jahren ausgestellt. Insgesamt wurden etwa 1,4 Millionen Rezepte geschrieben – 843.000 an Frauen und 625.000 an Männer. Die Altersgruppe zwischen 20 und 39 Jahren erhielt etwa 1,2 Millionen Verordnungen – 686.000 an Frauen und 586.000 an Männer.

Die Therapie kann sowohl systemisch als auch lokal erfolgen. Laut Zahlen von QuintilesIMS zählen topische Nasensprays und systemische Antihistaminika zu den am häufigsten verordneten Arzneimitteln. Die Immuntherapie im Rahmen der Desensibilisierung folgt erst danach. Insgesamt entfallen 70 Prozent der insgesamt 4,8 Millionen Verordnungen im vergangenen Jahr auf diese drei Stoffgruppen.

Im Bereich des allergischen Schnupfens schlüsselt sich die Verordnung wie folgt auf: Etwa 1,7 Millionen Rezepte entfallen auf rhinologische Corticosteroide ohne eine antiinfektive Komponente – ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Platz 2 der Verordnungen belegen die systemischen Antihistaminika mit etwa 1,1 Millionen Rezepten – ein Plus von 4 Prozent. Platz 3 mit unverändert etwa 553.000 Verordnungen erreichen die Allergene zur spezifischen Immuntherapie.

Neben den rezeptpflichtigen Arzneimitteln sind auch verschreibungsfreie Produkte im Handel erhältlich. Diese machen den Großteil der Arzneimittel gegen Allergien aus. Auch hier ist ein Wachstum zu verzeichnen, vor allem die Corticoide zur nasalen Anwendung sind auf dem Vormarsch. Erhältlich sind Tabletten zur systemischen Therapie, Augentropfen und Nasensprays. Die rezeptfreien Produkte haben gegenüber den verschreibungspflichtigen im Abverkauf die Nase vorn.

Im Bereich der systemischen Antihistaminika entfallen 66 Prozent der abgegebenen Packungen auf die OTC-Präparate. Insgesamt wurden etwa 16 Millionen Packungen abverkauft – ein Plus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwa 78 Prozent der antiallergischen Augentropfen gingen rezeptfrei über den Ladentisch. Insgesamt wurden etwa drei Millionen Packungen verkauft – ein Plus von 4,2 Prozent. Etwa 85 Prozent der corticoidfreien antiallergischen Rhinologika wurden in der Selbstmedikation verkauft. Insgesamt wurden 2,4 Millionen an die Betroffenen abgegeben – ein Plus von 2,2 Prozent.