Apothekenkooperationen

13.700 Euro für Avie-Apotheke APOTHEKE ADHOC, 07.03.2018 09:25 Uhr

Bei der Industrie beliebt: Avie schüttet Rückvergütungen an die Mitglieder aus. Foto: Steffen Tzscheuschner
Berlin - 

Die saarländische Apothekenkooperation Avie hat wieder besonders fleißige Mitglieder prämiert. Für das vergangene Jahr wurden umsatzbezogene Rückvergünstigungen und Werbekostenzuschüsse von durchschnittlich 1790 Euro gezahlt. Die erfolgreichste Partnerapotheke erhielt laut Avie 13.740 Euro.

Die OTC-Umsätze sind laut Verbund beim Industriepartnermodell um knapp 5 Prozent gestiegen. Der Gesamtmarkt der Vor-Ort-Apotheken sei dagegen nach Zahlen von Insight Health eher stabil geblieben. Geschäftsführer Dominik Klahn sieht die Vor-Ort-Apotheken im Vorteil: „Nicht jeder preissensible Kunde bestellt online, sondern bevorzugt den direkten Kontakt und die Beratung in der Apotheke.“ Das Bonusmodell zeige, dass auch die Hersteller weiterhin auf die Partnerschaft mit aktiven Apotheken setzten. Derzeit gibt es 36 Industriepartner.

Ende 2017 hatte es Unruhe bei der zur Kohl-Gruppe gehörenden Apothekenkooperation gegeben. Ein Mitglied hatte in einem Brandbrief heftige Kritik geübt. Das Personal wechselte schnell, vor allem beim Außendienst gab es viele Abgänge. Für die acht Regionen in Deutschland standen Ende November nur noch drei Mitarbeiter für die direkte Kundenbetreuung bereit. Seit Jahresbeginn ist Avie mit einer neu aufgestellten Truppe unterwegs.

Edwin Kohl hatte Avie 2004 gemeinsam mit dem Standortentwickler Joachim Birkle gegründet. Drei Jahre später erlebte das Franchise einen regelrechten Aderlass, als Birkle im Streit ausschied und knapp 40 der insgesamt 54 Apotheken mitnahm. 2010 war die Gruppe auf 100 Apotheken angewachsen, seitdem hat sich die Zahl etwa verdoppelt.