Durchfall, Kopf- und Bauchschmerzen

Salmonellen – Infektion durch Lebensmittel

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Berlin -

Salmonellen sind Bakterien die weltweit vorkommen. Eine Salmonellose wird meist durch rohe oder nicht ausreichend erhitzte Lebensmittel übertragen: Eier und Geflügel, sowie Softeis sind häufige Infektionsquellen. Entgegen des weit verbreiteten Irrglaubens können die Bakterien sich auch auf rein pflanzlichen Lebensmitteln ansiedeln.

Salmonellen

Salmonellen gehören zur Gattung der Toxin-produzierenden stäbchenförmigen Bakterien. Sie infizieren hauptsächlich den Magen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren. Die Infektion kann zu zwei verschiedenen Krankheitsbildern führen, zur Salmonellose (Salmonella enteritidis) oder zum Typhus abdominalis (Salmonella Typhi).

Die Salmonellose kann in drei Formen eingeteilt werden:

  • Thypus – ausgelöst durch Salmonella typhi
  • Paratyphus – ausgelöst durch Salmonella paratyphi
  • Salmonellen-Gastroenteritis – ausgelöst durch Salmonella typhimurium und Salmonella enteritidis

Infektionsquellen

Verschmutztes Trinkwasser oder mangelnde Hygienemaßnahmen in der Lebensmittelzubereitung gelten als Hauptauslöser. Zu den Lebensmitteln, die häufiger mit Salmonellen belastet sind, gehören rohe und nicht vollständig durchgegarte Speisen wie Eier, Mayonnaise, Mett, Salami, Rohwurstsorten, Salatsoßen, roher Teig. Doch auch auf pflanzlichen Lebensmitteln können sich die Bakterien ansiedeln.

Inkubationszeit, Übertragungswege und Symptome

Nach erfolgter Ansteckung bricht die Erkrankung oft binnen weniger Stunden aus. Bis zum Auftreten erster Symptome können in Einzelfällen bis zu drei Tage vergehen. Die meisten Patienten zeigen erste Symptome nach einem halben Tag. Wichtig zu wissen ist, dass Infizierte auch nach Abklingen der Symptome bis zu 30 Tage weiterhin ansteckend sind. Bei Kleinkindern und alten Menschen kann dieser Zeitraum länger sein – die Ausscheidung kann bis zu einem halben Jahr andauern.

Übertragbar ist die Infektion von Mensch zu Mensch über Schmierinfektion. Erkrankte sollten demnach regelmäßig ihre Hände desinfizieren. Darüber hinaus sollte auf eine sorgfältige Reinigung der häuslichen sanitären Anlagen geachtet werden, um eine Ansteckung von weiteren im Haushalt lebenden Personen zu vermeiden. Ansteckungen über direkten Kontakt mit heimischen Tieren sind selten. Am ehesten stecken sich Halter über den Kot an.

Zu den Leitsymptomen gehören neben starkem, wässrigem Durchfall und Erbrechen auch Bauschmerzen und abdominelle Krämpfe. Erkrankte leiden unter starken Kopfschmerzen, die als Folge des Flüssigkeitsmangels auftreten können. Häufig tritt leichtes Fieber auf. Allgemein fühlen sich infizierte abgeschlagen und kraftlos. In schweren Fällen kann es zur Sepsis kommen.

Therapie

Die Therapie erfolgt meist symptomatisch. Neben der Gabe von Antihistaminika gegen die Übelkeit, kann der Einsatz von Elektrolytlösungen sinnvoll sein. Es dürfen nicht alle Antidiarrhoika gegeben werden. Wirkstoffe wie Loperamid führen zu einer längeren Verweildauer der Bakterien im Darm und können die Infektion somit verschlimmern. In schweren Fällen verordnet der Arzt Antibiotika wie Cotrimoxazol, Ampicillin oder Ciprofloxacin.

Tipps bei einer Infektion

  • Bei starkem Durchfall und Erbrechen viel trinken
  • Elektrolytverluste ausgleichen
  • Nahrungsumstellung auf leicht verdauliche Nahrung
  • Erkrankte sollten keine Mahlzeiten für andere zubereiten
  • Körperliche Anstrengung in der Akutphase vermeiden
  • Risikogruppen gehören umgehend zum Arzt (Kleinkinder, Schwangere, immungeschwächte und ältere Menschen)
  • Infektionsschutz beachten: Infizierte Kinder unter 6 Jahren dürfen keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen
  • Gemeinschaftseinrichtung muss über die Erkrankung informiert werden
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