Fremdkörpergefühl im Hals

Globussyndrom: Auch an den Magen denken

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Berlin -

Bei einem „Kloß im Hals“ denkt kaum jemand an eine Problematik des Magen-Darm-Traktes. Häufig kann jedoch eine klassische Reflux-Erkrankung dahinterstecken und zu den typischen Symptomen des Globussyndroms führen.

Eigentlich ist der Hals frei, anatomisch lässt sich keine Ursache ermitteln. Dennoch verspüren Betroffene ein massives Fremdkörpergefühl im Hals- und Rachenbereich. Meist tritt es unabhängig vom Schlucken auf. Die Rede ist dann vom sogenannten „Globussyndrom“. Meist kommen weitere Beschwerden hinzu wie Schluckbeschwerden, Atemnot, Heiserkeit oder häufiger Räusperzwang.

Ursache liegt häufig im Magen

Intuitiv gehen viele Patienten zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt, in der Annahme, die Problematik sei im Hals zu lokalisieren. Beim klassischen Globussyndrom ist jedoch keine Ursache zu finden. Manchmal steckt eine hohe Muskelanspannung hinter den Beschwerden, oft ist es jedoch auch eine Reflux-Erkrankung. Betroffene denken jedoch nicht an eine Magenproblematik, der Weg zur Diagnose ist daher häufig lang.

Bei einem Reflux kommt es zu einem Rückfluss oder Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre. Grund dafür ist eine unzureichende Schließung des Schließmuskels am Mageneingang. Da die Speiseröhre keine schützende Schleimhaut besitzt, wird sie schnell durch die Säure gereizt und es kommt zu Beschwerden. Viele Betroffene klagen über ein Brennen im Bereich des Brustbeins, welches bis zur Kehle hinaufsteigen kann. Manchmal wird es auch von saurem Aufstoßen begleitet.

Die aufsteigende Magensäure muss jedoch nicht zwangsläufig zum typischen Brennen führen. Manchmal verursacht sie auch lediglich das oben beschriebene Kloßgefühl im Hals, welches die Patienten zum Räuspern zwingt. Durch das Fremdkörpergefühl leidet oft auch die Stimme, wodurch es zu Heiserkeit kommt. Auch psychisch macht Betroffenen die Symptomatik zu schaffen.

Auf Ernährung und Essgewohnheiten achten

Bei einem Globussyndrom sollte daher auch der Magen als Ursache in Betracht gezogen werden. Häufig kann eine Ernährungsumstellung helfen die übermäßige Säureproduktion zu regeln. Außerdem sollte auf große Portionen und Speisen verzichtet werden, die lange im Magen verbleiben und schwer verdaulich sind. Um große und fettreiche Speisen zu verdauen benötigt der Magen nämlich deutlich mehr Säure, als bei kleineren und fettärmeren Portionen.

Magensaft wird auch vermehrt bei süßen oder sauren, stark gewürzten, zu heißen oder zu kalten Mahlzeiten produziert. Auch Kaffee, Alkohol oder Zigaretten ziehen eine erhöhte Magensaftproduktion nach sich. Daher sollte auf diese Produkte möglichst verzichtet werden. Zu den ganz besonders intensiven Säurelockern zählt frittiertes und paniertes Essen, da es besonders fettreich und schwer zu verdauen ist.

 

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